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Berlin: Die King-Kong-Diät

Peter Jackson und seine Stars berichten von ihrem Affenfilm

Eine Star-Visite bleibt doch immer wieder überraschend. Zum Beispiel gestern Nachmittag der Auftritt von Regisseur Peter Jackson und seiner Crew bei der „King Kong“-Pressekonferenz im Adlon: Vor zwei Jahren zur „Herr der Ringe“-Premiere war der Regisseur als ziemlich runder, ja man muss schon sagen kugelrunder Herr erschienen. Diesmal sah er aus, als habe er während der Dreharbeiten jeden Morgen 20 Mal King Kong persönlich gestemmt – oder zumindest den ihm gestern zur Seite sitzenden Andy Serkis, der bei den Dreharbeiten den Affen mimen durfte. Jacksons Rezept: „Stress hilft bei einer Diät enorm“ – in diesem Fall waren es 30 Kilo in zwei Jahren.

Eine Europapremiere verpflichtet zu einem angemessenen Quantum an Prominenz. Im Adlon saßen daher neben Jackson und Serkis auch Adrien Brody, Naomi Watts, Thomas Kretschmann und Jack Black auf dem Podium, letzterer als Regisseur im Film quasi das Alter ego des abgemagerten Peter, obwohl man die Black-Rolle, wie der echte Regisseur kundtat, eher dem jungen Orson Welles nachgebildet habe.

Fragen nach tieferen Bedeutungsschichten seines Films wehrte Jackson beiläufig ab. Gewiss, „King Kong“ sei einer der großen Kino-Mythen, aber bevor er den mit allerlei Bedeutungsschichten belädt, setzt er lieber auf Unterhaltung. Dem Alltag entfliehen, Spaß haben, sich selbst für zwei Stunden verlieren – das sei sein Anliegen. Das Geheimnis seines Erfolges? Er habe keines, wolle ohnehin nicht gezielt Filme machen, die Erfolg haben, sondern solche, die er selber sehen wolle. Die in seinem Kopf schon da seien und die er nun drehen müsse. „Ein egoistisches Motiv“ – das gibt er zu, aber vielleicht liege gerade darin das Geheimnis seines Erfolges.

Natürlich haben wieder alle auf dem Podium von den tollen Dreharbeiten und der fantastischen Story geschwärmt. Solch ein Film biete die Möglichkeit zu Erfahrungen, die er nur dort machen können, beschrieb es Brody, und Naomi Watts erzählte ein wenig von den physischen Herausforderungen, die drei Monate Dschungelarbeit bedeuteten. Für Jackson schließlich war es die Vollendung eines Kindertraums, hatte er doch bereits mit neun den Ur-Film von 1933 gesehen – und musste weinen. King Kong tot? Das durfte nicht sein!ac

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