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Berlin: Die Knef: Eine polarisierende Frau

Acht Sekunden Nacktheit auf der Leinwand – einer der größten Skandale im sittenstrengen Nachkriegsdeutschland. Die berühmte Szene aus dem Film „Die Sünderin“ ist der Dreh und Angelpunkt der Hildegard-Knef-Biografie von Christian Schröder („Mir sollten sämtliche Wunder begegnen“, Aufbau-Verlag).

Acht Sekunden Nacktheit auf der Leinwand – einer der größten Skandale im sittenstrengen Nachkriegsdeutschland. Die berühmte Szene aus dem Film „Die Sünderin“ ist der Dreh und Angelpunkt der Hildegard-Knef-Biografie von Christian Schröder („Mir sollten sämtliche Wunder begegnen“, Aufbau-Verlag). Am Dienstagabend stellte der Tagesspiegel-Redakteur das Buch im Filmhaus am Potsdamer Platz im Gespräch mit dem Direktor des Filmmuseums, Hans Helmut Prinzler , und dem Jazztrompeter Till Brönner vor. Mit Auszügen aus dem Buch und prägnanten Filmszenen erinnerten sie an die Schauspielerin, Sängerin und Schriftstellerin; Brönner berichtete von der gemeinsamen Arbeit an der letzten Knef-Platte „17 Millimeter“, die unter seiner musikalischen Leitung 1999 entstand.

Schröder sieht die Faszination der Diva darin, dass sie im rigiden Deutschland der 50er Jahre ein provozierend neues Frauenbild verkörpert habe: „Sie war eine Figur, die polarisiert und die Gesellschaft gespalten hat.“ Für das Buch hat er erstmals den im Filmmuseum aufbewahrten Knef-Nachlass ausgewertet und Weggefährten und Kollegen wie Mario Adorf, Johannes Mario Simmel, Paul von Schell und Margot Hielscher befragt.

Museumsdirektor Prinzler formulierte in seiner Begrüßung das Lob des Werks auf stark unterkühlte Weise: Der Autor habe „nichts falsch gemacht“. Da freute sich der Autor. bm

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