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Berlin: DIE KUNST DIE KÜNSTLERIN

Perspektivwechsel.Zwei Realitäten treffen hier aufeinander auf einem Parkplatz an der Spree in Oberschöneweide, in der Nähe unterhält Heike Hamann ihr Atelier.

Perspektivwechsel.

Zwei Realitäten treffen hier aufeinander auf einem Parkplatz an der Spree in Oberschöneweide, in der Nähe unterhält Heike Hamann ihr Atelier. Wie man auch schaut, etwas scheint

immer verkehrt. Sieben Pferde werden kopfüber durchs Bild geführt. In Wirklichkeit steht nur die Schrift kopf, denn mittels Camera obscura hat die Künstlerin die Szene um 180 Grad gedreht. Sie narrt damit das menschliche Gehirn, das gleichzeitig Bild und Wort wahrnimmt und daher nur mühsam den neuen Sinnzusammenhang erfasst. Die Spiegelung auf dem regennassen Asphalt trägt das Ihre dazu bei.

Das abstrakte Wort dominiert das sichtbare Bild bei dieser „Wording“ genannten Inszenierung.

Am 25.1. zeigt Hamann in ihrem Kreuzberger Showroom (Lilienthalstr. 8, 11 bis 18 Uhr) ihre Werke.

Heike Hamann, 51, bringt Sehgewohnheiten durcheinander. Ihre Installationen und Performances sind kleine

Forschungsreisen der Wahrnehmung. Seit ihrem Studium an der Berliner Hochschule der Künste inszeniert die Hamburgerin mit malerischen, plastischen und fotografischen Mitteln visuelle Räume. Das Amsterdamer Theater Frascati lud sie ein, ihre Double-Black-Box – zwei nur durch eine Linse verbundene abwechselnd beleuchtete Räume – auf die Bühne zu übertragen und mit Schauspielern zu arbeiten. Hier wird nicht über Blick-, sondern über Bildkontakt kommuniziert. Letztlich sind es mit der Realität gekoppelte Projektionen, die die Beziehungen des Betrachters zur Welt reflektieren. Auch in ihren schwarz-weiß gehaltenen Zeichnungen und der Malerei überlagern sich die Strukturen, gehen Formen ineinander über und öffnen Kontraste das Bild ins Dreidimensionale.

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