Mehr als die Summe
der Teile – wie oft
haben wir diese Wendung schon gehört. Bei Werken wie „Angstschürze“ oder „Salvinio“, zwei Assemblagen von Gitte Schäfer, trifft er
allerdings so genau, dass man ihn ruhig noch einmal ins Bewusstsein rufen kann. Für sich
allein besitzen die Fundstücke, die die
Künstlerin in ihren bühnenhaften Bildern
zusammenbringt, wenig Strahlkraft. Da thront eine Glasflasche auf einer Konsole, kleben zwei Rindenstücke neben einem Kopf aus Porzellan oder verbinden sich Staubbürste und Plastiktablett zu einem abstrakten Ensemble auf rostrotem Grund. Erst im Dialog entfalten sie jenen Reiz, der möglicherweise schon zuvor in ihnen schlummerte. Vielleicht manipuliert
einen die Künstlerin aber auch, indem sie
Spuren legt, die nur ihrer Fantasie entspringen.
In jedem Fall lässt man sich von ihren
suggestiven Kompositionen verführen und
assoziiert absurde, poetische Geschichten. Häufig greift Gitte Schäfer dafür auf die Kunstgeschichte zurück. Es sind kleine Anspielungen auf die Tradition des Porträts oder der Landschaft. Und natürlich auf die für Schäfer
wichtigen Künstler des Surrealismus.
Anderes weist auf konkrete Vorbilder hin
wie „Salvinio“ – so hieß der Bruder des Malers
Giorgio de Chirico. Oder „Oile“
als Pseudonym von Meret Oppenheim.
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