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Berlin: Die Linientreuen

2,4 Millionen Fahrgäste bringt die BVG täglich mit U-Bahn, Bus und Tram ans Ziel – meistens sogar pünktlich. Wie geht das denn?

WER HAT’S ERFUNDEN?

Die Technik für Busse, die sich zum Fahrgast hinabneigen, kommt aus dem „Ländle“ Baden-Württemberg – woher auch sonst? Ihr Entwickler Konrad Auwärter stammt aus einer Familie, die zu den schwäbischen Automobil-Dynastien zählt, nur dass ihr Gründer sich auf den öffentlichen Nahverkehr konzentrierte und 1953 den ersten freitragenden Omnibus auf den Markt brachte. Gottlob Auwärter, Karosseriebauer aus Stuttgart-Möhringen, nannte seinen Erstling „Neoplan“. Sein Familienbetrieb wurde zum führenden Unternehmen in der Busbranche und expandierte im Laufe der Jahrzehnte weltweit. Neoplan entwickelte schon 1960 niederflurige Busse für den Flughafen. 1976 wurde der Typ, dessen Einstieg auf Bordsteinniveau lag, auch als Linienbus eingesetzt. Das System war das Spezialgebiet von Auwärters Sohn Konrad, der Mitte der achtziger Jahre auch die „Kneeling“-Technik erfand. Zunächst wurde das Absenken des Busses manuell ausgelöst: Der Fahrer bediente einen Hebel, durch ein Ventil wurde Luft abgelassen. Ab 1990 gingen Busse elektrisch in die Knie – mit einem System der Firma Wabco. Konrad Auwärter war ein ähnlich begabter Tüftler wie der Vater: 1964 präsentierte er einen Doppeldecker in neuer Leichtbauweise. Als Verwaltungsratsvorsitzender forcierte er umweltfreundliche Technologien. 2000 erhielt er die Ehrendoktorwürde der TU München. Text: lei, Foto: Kitty Kleist-Heinrich

Die Serie finden Sie auch im Internet unter www.tagesspiegel.de/diestadt

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