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DIE LINKE: DIE LINKE

ANSPRUCH„Es geht um Wildwestzustände auf dem Mietermarkt, nicht um Himmelsrichtungen. Ständig steigende Mieten sind ein Kernthema der Linken in Berlin.

ANSPRUCH

„Es geht um Wildwestzustände auf dem Mietermarkt, nicht um Himmelsrichtungen. Ständig steigende Mieten sind ein Kernthema der Linken in Berlin. In der Kampagne haben wir auf diesen großen roten Punkt gesetzt. Rot kommt dieses Mal auch bei der CDU verstärkt vor. In unseren Kampagnen hat die Farbe aber politische Bedeutung“, sagt Volker Ludwig, Geschäftsführer der Agentur DiG. Er hat zusammen mit der Agentur Trialon 2005 den Namen Die Linke entwickelt.

WIRKUNG

Der Werbepsychologe: „Leider bemüht die Linke längst überholte Klischees: Wild-West suggeriert, dass Ost-Berlin im Griff turbokapitalistischer Kräfte ist, die mit dem Westen assoziiert werden. Das wirft ein trauriges Schlaglicht auf den Zustand der Partei in ihrem Ablösungsprozess von altem SED-Dünkel. Schlimmer noch: Das Plakat wird zum Bumerang, da die Linke ja seit 2002 Berlin mitregiert. Besser wäre die Botschaft: Wir haben uns immer für stabile Mieten eingesetzt und werden das auch weiterhin tun.“

Die Politikwissenschaftlerin: „Thematisch ist das Plakat veraltet. Und auch strategisch ist es misslungen: Als Juniorpartner in der Koalition müsste man auf die eigenen Erfolge hinweisen. Außerdem scheint es, als sollte hier nur ein Teil der Stadt angesprochen werden.“

Der Karikaturist: „Bildmäßig – na ja, etwas dürftig. Aber der eigentliche Gag, der Brüller sozusagen, ist die Ankündigung, die Mieter vor Wildwest schützen zu wollen. Das hätte die Linke locker schon in den letzten Jahren tun können, sie war ja mit in der Regierung! Super ironisch, Dialektik vom Feinsten! Wie die Humorkritiker immer so schön sagen: Das Lachen bleibt einem im Halse stecken!“

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