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Berlin: Die Massen können kommen

WM-Organisator Bernd Schiphorst rechnet mit mehr als 400000 Besuchern

Bernd Schiphorst, der Chef des Berliner WM-Organisationskomitees (OK), reagiert am Sonnabend erleichert, fast ungläubig. „Ich begrüße, dass der Senat über die Lage der Fanmeile noch einmal diskutiert“, sagt er – froh, dass die Diskussion über den größten WM-Nebenschauplatz in fast letzter Minute noch eine andere Richtung nimmt. Er weist auf Veranstaltungen wie die Love Parade hin und versichert: „Die Straße des 17. Juni ist eingeübt.“ Im Gegensatz zum Park im Regierungsviertel sei die auf den Besuch Hunderttausender eingerichtet.

Schiphorst, der die Berliner Turniere der Fußballweltmeisterschaft, Ausschilderungen, Werbung und die Fanfeste zu organisieren hat und in engem Kontakt mit den anderen Austragungsstädten steht, spricht von einer „neuen Situation“. Wenn der Senat ernsthaft den mit der Fifa bereits vereinbarten Spreebogenpark – er hätte Platz für täglich 20 000 Besucher – in Frage stelle, „dann muss er es jetzt tun“. Fast wäre es schon zu spät, aber noch seien keine Leistungen ausgeschrieben. Der Organisator sieht die Stadt vor großen Sicherheitsanforderungen. „Es wird sehr voll.“ Er rechnet mit mehr als 400000 Gästen, die zur WM, die vom 9. Juni bis 9. Juli geht, nach Berlin kommen, vermutlich kein Ticket und kein Hotelbett haben und von einer Fan-Veranstaltung zur nächsten wollen. Vor allem natürlich auf die Fanmeile. Dazu kommen vermutlich noch rund 20 000 Medienvertreter, während der WM haben auch zahlreiche Staatsgäste ihren Besuch angekündigt. Berlin, wo es die Eröffnungsgala, sechs Spiele und das Finale gebe, werde wohl der gefährdetste Ort der Weltmeisterschaft. Der Spreebogenpark aber wird nun mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr zum Sicherheitsrisiko.

Der WM-Verantwortliche weiß um die vergangenen heftigen Diskussionen im Senat um die beste Lage der Festmeile. Bei aller Erleichterung über den Abschied vom Spreebogenpark möchte er sich doch öffentlich mit Äußerungen möglichst zurückhalten. „Ich will kein Öl ins Feuer gießen“, sagt er. C. v. L.

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