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Berlin: Die neue Idee: Das Olympiastadion geht für Hertha auf Tauchstation

Architekten planen multifunktionale Arena mit dopppeltem Boden / Senat wartet abVON CHRISTIAN VAN LESSEN BERLIN.Fürs Olympiastadion wird es spannend: Die Münchener Unternehmensberatung Seebauer präsentiert noch im Mai ein überarbeitetes Gutachten für die Umgestaltung des Stadions, und in der kommenden Woche stellt die private "Initiative für ein multifunktionales Olympiastadion" mit prominenten Sportlern und ISTAF-Direktor Rudolf Thiel ihren Plan vor: Eine Arena mit doppeltem Boden, in der Fußball-Fans ihre Spiele hautnah und direkt am Spielfeldrand verfolgen können; in der sich Besuchern von Leichtathletik- und Kulturveranstaltungen wiederum ein anderes Spielfeld präsentiert - technisch möglich, weil die für den jeweiligen Zweck ungeeignete Stadionfläche nach dem "U-Boot-Prinzip" auf Tauchstation gehen kann.

Architekten planen multifunktionale Arena mit dopppeltem Boden / Senat wartet abVON CHRISTIAN VAN LESSEN BERLIN.Fürs Olympiastadion wird es spannend: Die Münchener Unternehmensberatung Seebauer präsentiert noch im Mai ein überarbeitetes Gutachten für die Umgestaltung des Stadions, und in der kommenden Woche stellt die private "Initiative für ein multifunktionales Olympiastadion" mit prominenten Sportlern und ISTAF-Direktor Rudolf Thiel ihren Plan vor: Eine Arena mit doppeltem Boden, in der Fußball-Fans ihre Spiele hautnah und direkt am Spielfeldrand verfolgen können; in der sich Besuchern von Leichtathletik- und Kulturveranstaltungen wiederum ein anderes Spielfeld präsentiert - technisch möglich, weil die für den jeweiligen Zweck ungeeignete Stadionfläche nach dem "U-Boot-Prinzip" auf Tauchstation gehen kann.Zu der Initative gehören Privatleute, unter anderem Architekten und eine Gruppe von Planern, die nach eigenen Angaben nicht mit Investoren oder Baufirmen in Verbindung stehen.Man habe die "verkrampfte Situation" um das Olympiastadion aufbrechen wollen und eine Lösung entwickelt, die allen Ansprüchen an eine moderne Spielstätte gerecht werde, aber den Denkmalschutz berücksichtige, sagte gestern der aus Brasilien stammende Architekt Pedro Moreira."Wir haben keine offiziellen Auftraggeber." Mit Carsten Granz und Nina Nedelykov führt er das Berliner Archiktekurbüro NGM, das im vergangenen Jahr für ein Sport- und Freizeitcenter-Projekt in Magdeburg mit dem Internationalen Architekturpreis von SÄao Paulo ausgezeichnet wurde.Von NGM stammt nun das Planungskonzept für das Olympiastadion, dessen äußeres Bild sich kaum verändern soll, dessen inneres Aussehen aber flexibel gestaltet werden kann.An der Zahl der Plätze soll sich insgesamt nichts ändern, doch am Spielfeldrand kann sie variiert werden.Es werde dennoch nur "minimale Eingriffe" in die Bausubstanz geben.Eine reine Sanierung allein reiche nicht aus, um mit der Entwicklung des Sports Schritt halten zu können.Über die Kosten heißt es bei NGM, daß sie mit Sicherheit unter 660 Millionen Mark betragen.An einer genauen Rechnung wird noch gearbeitet.Die Frage einer Überdachung des Stadions gilt dem Konzept zufolge als zweitrangig.Moreira sagte gestern, daß die Planungen bereits den zuständigen Senatsverwaltungen und dem "Sportmanagement" der Stadt vorgesellt worden seien, man sich sehe bestärkt.Die Sportverwaltung bestätigte, daß sie die Pläne kennt, sie aber noch nicht bewerten will.Im Senat möchte man das Seebauer-Gutachten für eine Modernisierung des Areals abwarten.Nach den Plänen von Seebauer soll in die Außenmauern des Olympiastadion eine gedrehte Arena integriert werden.Dieses "neue Stadion" soll dem Regelement der Fifa gerecht werden.Die Kosten werden mit etwa 350 Millionen Mark beziffert und sollen durch ein Fondsmodell finanziert werden.Bei der Vorstellung des Seebauer-Gutachtens vor einigen Monaten erschienen die Pläne noch zu unausgereift.Der Wunsch, eine neue Arena aus rein privaten Mitteln zu finanzieren, erscheint den Verantwortlichen im Senat allerdings mittlerweile als unrealistisch.

CHRISTIAN VAN LESSEN

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