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Berlin: Die Post schließt Filialen im Umland

Bundesweite Umwandlungen zu so genannten Partneragenturen sollen Berlin nicht betreffen

Die Berliner Postkunden müssen derzeit keine Schließungen von Postfilialen befürchten, obwohl sich die Deutsche Post AG bundesweit von zahlreichen Mini-Niederlassungen trennen will. Das stellte gestern die Unternehmenssprecherin für Berlin und Brandenburg, Sylvia Blesing, klar. In Brandenburg sollen dagegen 17 Filialen gegen Ende dieses Jahres von Einzelhändlern übernommen werden. Auch dort werde sich der Service aber nicht verschlechtern, versicherte Blesing.

In Berlin läuft die Umwandlung der kleinsten Post-Standorte bereits seit zehn Jahren. Es gebe daher überhaupt keine vom Konzern geführten Mini-Filialen in der Stadt mehr, heißt es. Die einzige Ausnahme ist die Poststelle im Reichstagsgebäude, die speziell für die Bundestagsabgeordneten eingerichtet worden war und weiter bestehen soll. Also seien die insgesamt 200 Berliner Postfilialen „überhaupt nicht betroffen“, sagte Sprecherin Blesing. Laut einer gesetzlichen Regelung darf der Weg eines Kunden zur nächsten Filiale in „bebauten Gebieten“ maximal zwei Kilometer betragen. Änderungen gab es in den vergangenen Jahren beim Service. So wurden Bankdienste „wegen mangelnder Nachfrage“ gestrichen. Andererseits kamen vielerorts Verkaufsregale für Schreibwaren hinzu.

Auf der Streichliste für Brandenburg stehen unter anderem Mini-Filialen in Belzig, Eisenhüttenstadt, Frankfurt / Oder, Waltersdorf, Wiesenburg und Zernsdorf. Laut Sylvia Blesing haben manche davon nur noch zwei Stunden am Tag geöffnet. Nach der Übernahme der Dienstleistungen durch Supermärkte, Zeitschriftenläden oder andere Geschäfte würden die Öffnungszeiten voraussichtlich länger und der Service also besser, argumentiert die Post. Das Unternehmen hatte die Bürgermeister der Städte und Ortschaften am vorigen Freitag von den geplanten Änderungen informiert. Die Suche nach Betreibern für die Partnerfilialen beginnt erst jetzt.

Die Mitarbeiter an den 17 Standorten bekommen neue Arbeitsplätze im Konzern. Denn eine Vereinbarung mit der Gewerkschaft Verdi lässt bis zum März 2008 keine betriebsbedingten Kündigungen zu. Bundesweit sind laut Verdi 1700 Kleinstfilialen mit 2800 Mitarbeitern betroffen (wir berichteten). Die Konzernzentrale wollte die Zahlen allerdings nicht bestätigen und sprach nur von „einigen hundert“ Geschäftsstellen. Noch hat die Post etwas mehr als 13 000 Filialen.

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