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Berlin: Die Rentner kommen

VON TAG ZU TAG Stephan Wiehler hat ein zukunftsfähiges Modell für die Hauptstadt Gestern zogen 3000 zornige Alte durch die Straßen Berlins. Die Grauen Panther hatten zur Demonstration gegen die Reformen der Bundesregierung aufgerufen, denn die Rentner fühlen sich über den Tisch gezogen.

VON TAG ZU TAG

Stephan Wiehler hat ein

zukunftsfähiges Modell für die Hauptstadt

Gestern zogen 3000 zornige Alte durch die Straßen Berlins. Die Grauen Panther hatten zur Demonstration gegen die Reformen der Bundesregierung aufgerufen, denn die Rentner fühlen sich über den Tisch gezogen. Das kann sich auf Dauer keine Regierung leisten. Nicht nur, dass wir alle älter werden; die Alten werden bald in der Mehrheit sein.

Auch die Hauptstadt vergreist zusehends, zeigt eine Prognose der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. In den nächsten Jahrzehnten wird die Zahl der Über65-Jährigen stark steigen. Das kann nicht ohne Folgen bleiben. Der Architekt Albert Speer hat vorgeschlagen, die Stadt vorsorglich altersgerecht umzugestalten. Doch mit barrierefreiem Bauen und breiteren Gehwegen mit Sitzbänken zum Ausruhen ist es nicht getan. Berlin sollte die Chance ergreifen, sich als Hauptstadt der Alten zu profilieren.

Als Altersruhesitz der Republik könnte die Stadt von den immer noch hohen Sparvermögen wohlsituierter Pensionäre profitieren. Der neue Dienstleistungssektor rund um den Rentner schafft Arbeitsplätze. Kitas werden zu Bingo-Hallen umgewidmet, Clärchens Ballhaus übernimmt das Big Eden und das 90 Grad. Der Bundestag wird umbenannt in Ältestenrat. Und zur Bundestagswahl 2016 tritt Helmut Kohl (86) erneut als Kanzlerkandidat an – und siegt mit großer Mehrheit über seinen Gegenkandidaten Hans Jochen Vogel (90).

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