zum Hauptinhalt

Berlin: Die Rostelse

Die Siegessäule erhält ein Gerüst. Bis 2009 soll sie saniert sein. Viktoria braucht Gold, der Flur Graffitischutz

Die Schäden an der Siegessäule sind größer als zunächst angenommen. An der Skulptur Viktoria besteht nach Angaben der Stadtentwicklungsverwaltung „kurzfristiger Sanierungsbedarf“. Aber auch die Säule selbst, die vier Eingangshäuser zu den Tunneln, die Tunnelanlagen und die Umfassungsmauer sowie die drei Denkmäler Moltke, Roon und Bismarck müssen erneuert werden. Angaben zu den Kosten gibt es noch nicht. Demnächst sollen die Arbeiten beginnen und bis 2009 erledigt sein. Während der Bauzeit verhüllt die Siegessäule ein Gerüst mit „dezenten Werbeplanen“.

Die Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Claudia Hämmerling listet die Schäden auf: An der Viktoria sind die Verschraubungen der Bronzebleche an den Flügelrückseiten instabil, an der Oberfläche und den innen liegenden Befestigungen gibt es Rostschäden. Zwei Drittel der Oberflächenvergoldung an der Skulptur müssen erneuert werden. Auch die vergoldeten Kanonenrohre am Säulenschaft müssten repariert werden, erklärt Staatssekretärin Maria Krautzberger (SPD) in ihrer Antwort. Der Säulenschaft hat Mörtelschäden und im Aufgang zur Aussichtsplattform, dessen Wände beschmiert sind, soll der Graffitischutz erneuert werden. Zwei der Tunnelhäuser sollen so hergerichtet werden, dass sie für Veranstaltungen vermietet werden können. Die Tunnelgänge zur Säule sollen – Maßnahme gegen Vandalismus – hell beleuchtet werden.

Anders als das Brandenburger oder das Charlottenburger Tor, die von der Stiftung Denkmalschutz saniert wurden, erfolgt die Erneuerung der Siegessäule mit öffentlichen Fördermitteln des Bundes, des Landes und der EU. Deshalb werde es bei der Vergabe des Sanierungsauftrags und den damit verbundenen Werbeeinnahmen ein „offenes und transparentes Verfahren“ geben, teilte Krautzberger mit.

In der Vergangenheit gab es Vorwürfe, bei den Sanierungen von Denkmalen, die über Werbeplakate finanziert wurden, seien die Einnahmen höher als die Kosten und das Sponsoring durch Dritte ein Verlustgeschäft für die öffentliche Hand gewesen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false