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Berlin: Die Schlafstadt

möchte endlich auch mal wieder ausschlafen Der Blick von außen auf unsere kleine Stadt ist immer wieder überraschend und hilfreich. Da strampeln wir uns tagein, tagaus auf ihren Straßen und Plätzen, in ihren Häusern und Parks ab, wähnen uns als der Nabel einer immer heftiger pulsierenden, auf jeden Fall lauten Welt.

möchte endlich auch mal wieder ausschlafen Der Blick von außen auf unsere kleine Stadt ist immer wieder überraschend und hilfreich. Da strampeln wir uns tagein, tagaus auf ihren Straßen und Plätzen, in ihren Häusern und Parks ab, wähnen uns als der Nabel einer immer heftiger pulsierenden, auf jeden Fall lauten Welt. Und dann kommt ein Dichter aus Mexiko daher und bekennt: „Von allen Städten der Welt, die ich kenne, schlafe ich in Berlin am besten.“ So hat es Carlos Fuentes am Sonntag im Tagesspiegel verraten. Das sollte jeden Hauptstädter sehr betroffen machen, verdreht es doch einen globalen Trend in sein ernüchterndes Gegenteil. Gewöhnt sind wir daran, dass sich um die modernen Citys mehr und mehr Schlafstädte breitmachen, eine stadtplanerisch bedenkliche Entwicklung, aber vergleichsweise harmlos gegenüber dem Berliner Syndrom. Ausgerechnet unsere trubelige Metropole nämlich, so offenbar die Erfahrung des Poeten, sei nichts weiter als eine gigantische Schlafstadt, ein durch viel Glas, Stahl und Beton nur notdürftig verkleidetes Matratzenlager und der Großstadtlärm im Grunde nur ein gigantisches Schnarchen. Da wundern wir uns noch, dass Berlin nicht auf die Füße kommt?

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