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Berlin: Die Schlussfrage

Ab heute gelten in vielen Geschäften neue Öffnungszeiten. Aber welche bei wem?

Der Trend geht zum Glückskauf: Wenn heute am Monatsanfang viele Berliner Geschäfte ihre Öffnungszeiten ändern, ist Verwirrung programmiert. Wo werden Kunden künftig auch nach 20 Uhr bedient – und wo stehen sie weiterhin vor verschlossener Tür?

Die meisten großen Einkaufszentren und Ketten haben sich individuell auf Öffnungszeiten festgelegt (siehe Kasten). Diese sollten die Kunden aber besser nur als vorläufig betrachten, sagt Nils Busch-Petersen, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Berlin-Brandenburg. „Die meisten Geschäfte tasten sich langsam und mit Verstand an die für sie optimale Öffnungszeit heran.“ Busch-Petersen schätzt, dass es bis zu einem Dreivierteljahr dauern werde, bis klar ist, für wen sich ein später Ladenschluss lohnt. „Und selbst danach wird es saisonale Anpassungen der Zeiten geben, weil vor Weihnachten einfach mehr Nachfrage ist als etwa im Juli.“

Bei manchem Kunden dürfte es in diesem Jahr zu Verwirrung am vierten Adventssonntag kommen. Der fällt nämlich mit Heiligabend zusammen – die meisten Geschäfte bleiben also zu.

Während große Kaufhäuser genug Geld haben, um ihre geänderten Öffnungszeiten per Werbung publik zu machen, bleibt Mittelständlern oft nur das Schaufenster zur Kundeninformation. Das sei aber nicht tragisch, sagt Busch-Petersen. „Jetzt ist nicht die Stunde zum Jammern, sondern die Stunde des klugen Kooperierens.“ Damit meint er vor allem die 70 Interessen- und Arbeitsgemeinschaften, in denen sich die Händler einzelner Einkaufsstraßen oder Stadtviertel zusammengeschlossen haben. Bis jetzt haben nur wenige auf ihren Internetseiten reagiert. Immerhin: Die neuen Öffnungszeiten der Läden in der City-West kann man bereits unter www.kurfuerstendamm.de einsehen.

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