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Berlin: Die Schwebebahn zum Flughafen Schönefeld würde den Regionalverkehr durch den Tiergartentunnel zusätzlich belasten

Die von Bahnchef Hartmut Mehdorn wieder aufgebrachte Idee, den Transrapid vom Zentrum zum neuen Flughafen Schönefeld schweben zu lassen, bringt das eigene Bahnkonzept ins Trudeln. Die billigste Lösung wäre nämlich, den Transrapid durch den Tiergartentunnel zu schicken, der derzeit gebaut wird.

Die von Bahnchef Hartmut Mehdorn wieder aufgebrachte Idee, den Transrapid vom Zentrum zum neuen Flughafen Schönefeld schweben zu lassen, bringt das eigene Bahnkonzept ins Trudeln. Die billigste Lösung wäre nämlich, den Transrapid durch den Tiergartentunnel zu schicken, der derzeit gebaut wird. Dies wäre aber nur zu Lasten des Regionalverkehrs möglich. Eine Extra-Röhre für den Transrapid zu bauen, würde die Kosten wiederum in die Höhe treiben. Und viel mehr Alternativen sehen Eisenbahnplaner nicht. Die Bahn selbst äußert sich dazu nicht. Auf dem Sprung stehen aber bereits die Leipziger, die den Transrapid dann am liebsten bis zu ihrem Flughafen schweben ließen.

Die Transrapid-Fahrt durch den Tiergartentunnel war bereits vor Jahren erwogen worden. Der Tunnelquerschnitt würde für die Magnetschnellbahn reichen, allerdings müßten am Regionalbahnhof Potsdamer Platz, der im Rohbau fast fertig ist, die Bahnsteige ein Stück "abgesägt" werden.

Der 3,5 Kilometer lange Tunnel, der nördlich vom Lehrter Bahnhof beginnt und am Gleisdreieck endet, besteht aus vier Röhren. Fern- und Regionalverkehr teilen sich je zwei. Würden dem Transrapid zwei der Röhren überlassen, hätte der Regionalverkehr das Nachsehen. Der Tunnel hat im Regionalbahnkonzept jedoch eine herausragende Bedeutung. Gleich mehrere Linien von und ins Umland sollen ab 2005 durch ihn hindurchbrausen - mit Stopp am Potsdamer Platz.

Zudem fehlten dann auch die Gleise für den Airport-Express, der über den Lehrter Bahnhof hinaus eine umsteigefreie Verbindung zu einem neuen Bahnhof am Messegelände und weiter nach Potsdam schaffen soll. Gegen diese Pläne hatte sich in der Vergangenheit mit Erfolg vor allem Brandenburg gewehrt. Aber auch die Investoren am Potsdamer Platz setzten auf den Regionalbahn-Anschluss.

Deshalb war bisher bei einem Bau der Transrapid-Strecke Richtung Süden ein neuer Tunnel vorgesehen, dessen Kosten bisher nicht feststehen. Ihm stehen an der Humboldtbrücke beim Lehrter Bahnhof zudem Brückenpfeilerfundamente im Weg, die nur aufwändig durchfahren werden könnten. Würde man aber den Tunnel in extremer Tieflage unter den Fundamenten hindurchbohren, wäre später wegen der dann erforderlichen Steigung kaum noch eine Verlängerung nach Norden möglich.

Und die Idee, den Transrapid über der historischen Stadtbahn entlang gleiten zu lassen, halten Stadtplaner für völlig illusorisch. Bereits bei den Oberleitungsmasten mussten wegen des Denkmalschutzes besondere Konstruktionen gewählt werden.

kt

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