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Bombardier entwirft virtuell begehbare Züge.

© Klaus Kurpjuweit

Die simulierte U-Bahn: Bombardier entwirft virtuell begehbare Züge

Der Bahnhersteller Bombardier entwirft virtuell begehbare Züge, in denen simuliert werden kann, ob die am PC entworfenen Pläne für Züge umgesetzt werden können. Das soll die Produktionsrisiken verringern.

In eine U-Bahn steigen und durch den Wagen zu laufen, der noch gar nicht gebaut ist. Das geht: Der Bahnhersteller Bombardier hat jetzt in seinem Werk in Hennigsdorf ein Labor installiert, in dem auf einer fünf Meter breiten und drei Meter hohen Leinwand in Originalgröße simuliert werden kann, ob die am PC entworfenen Pläne für neuen Züge in der Praxis umgesetzt werden können. Schritt für Schritt kann die Entwicklung vollzogen werden – bis zur mit Fahrgästen gefüllten Bahn. Rund eine Million Euro hat Bombardier in sein „Virtual Reality Lab“ investiert.

Liebend gern hätte der Konzern, dessen Sitz für den weltweiten Bahnsektor in Berlin ist, hier auch die neuen Züge für die Berliner S-Bahn fahren lassen, doch im Rennen um den Bau ist Bombardier an den finanziellen Vorgaben der Deutschen Bahn gescheitert. Um die derzeit rund 2800 Mitarbeiter weiter beschäftigen zu können, müssen nun andere Aufträge geholt werden. Auch eine S-Bahn ist dabei: Die neue Bahn für Hamburg war der Premierenzug im virtuellen Labor.

BVG will neue U-Bahnen bestellen

„Gefüttert“ wird die Anlage mit den 3-D-Daten aus den Konstruktions- und Designbereichen. Aber nur auf der Großleinwand seien sie alle zusammen zu erkennen, sagte Michael Sohn bei der Präsentation am Dienstag. Weil an der Anlage sogar verfolgt werden kann, wie Kabel gelegt werden, immerhin mehrere Kilometer pro Wagen, könne man das Risiko beim späteren Bauen minimieren.

Statt der Berliner S-Bahn war jetzt eine neue U-Bahn für Stockholm im Labor. Bombardier hofft aber weiter auch auf Aufträge aus Berlin. Die BVG will ebenfalls neue U-Bahnen bestellen. Und bisher seien rund 99 Prozent aller Züge für die BVG von Bombardier oder übernommenen Vorgängerfirmen gekommen, sagte Thomas Siegemund, zuständig für den U-Bahn-Bau.

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