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Berlin: Diepgens Mann für Mitte

Der CDU-Direktkandidat Volker Liepelt könnte vom Bundestrend profitieren

Doch, ja, Wahlkampf mache Spaß, sagt Volker Liepelt, „man kann sich daran gewöhnen“. Und grinst dabei. Dann merkt der CDUDirektkandidat für Mitte, dass man die Bemerkung falsch verstehen könnte: als sei der Wahlkampf ein Selbstzweck. So ist es nicht gemeint, selbstverständlich will Liepelt, 57, den Wahlkreis holen. Doch in Mitte muss man als CDU-Mann sportlichen Ehrgeiz haben. Liepelts Gegner sind der SPD-Direktkandidat Jörg-Otto Spiller, der 2002 mit einem Vorsprung von 16,6 Prozentpunkten vor Liepelt das Mandat holte, der Grüne Wolfgang Wieland und ein noch nicht aufgestellter PDS-WASG-Kandidat. Ehrgeiz braucht Liepelt auch, weil er den Wahlkampf, was die Bekanntheit anbelangt, fast bei null beginnt. Er ist einer der beiden CDU-Direktbewerber, die ohne politisches Amt wahlkämpfen. Und Platz acht auf der Landesliste zur Absicherung? Da muss Liepelt wieder grinsen. Ehe der ein Mandat bringt, „habe ich den Wahlkreis direkt“.

Es wird ein Wirtschaftswahlkampf, und daraus schöpft Liepelt Zuversicht. Zuletzt war er Wirtschaftsberater. 2001/02 war er Staatssekretär für Wirtschaft und Technologie in Eberhard Diepgens letztem Senat. 2002 kämpfte er zum ersten Mal um ein Bundestagsmandat – als Ersatzmann für Diepgen, der den Wahlkampf hingeschmissen hatte, weil er nicht auf den ersten Listenplatz kam.

Nun also: reden, auf die Leute zugehen, erklären. Den Sinn einer Mehrwertsteuererhöhung und das, was er ein „anspruchsvolles“ Programm nennt. Da ist noch Überzeugungsarbeit nötig. Liepelt muss einige Prozente holen, um gegen Spiller zu siegen. 30000 Euro habe die Kampagne 2002 gekostet, sagt er. Diesmal wird es nicht weniger sein. Was Spenden nicht bringen, muss der Kandidat bezahlen. So ist das bei allen. Da darf Wahlkampf auch Spaß machen. wvb.

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