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Berlin: Diese Schlacht ist längst verloren

In 15 Jahren 24 Niederlagen: Nun hat auch das Oberverwaltungsgericht der Bundeswehr bescheinigt, dass sie keinen Luftkampf-Übungsplatz in der Wittstocker Heide betreiben darf. Wieder ein Sieg der Bombodrom-Gegner.

In 15 Jahren 24 Niederlagen: Nun hat auch das Oberverwaltungsgericht der Bundeswehr bescheinigt, dass sie keinen Luftkampf-Übungsplatz in der Wittstocker Heide betreiben darf. Wieder ein Sieg der Bombodrom-Gegner. Sie verweisen darauf, dass die Lärmschleppen von jährlich fast zehntausend tieffliegenden Kampfjets eine Naturidylle zerstören würden. In der Tat hat der Tourismus der industriearmen Gegend inzwischen eine wirtschaftliche Perspektive gewiesen, während die Zahl der von der Bundeswehr versprochenen Arbeitsplätze immer geringer geworden ist.

Nun wären Naturschönheiten oder Jobs kein Argument, wenn es um die Verteidigungsfähigkeit der Bundesrepublik geht. Doch auch dieses Argument der Bundeswehr ist in den vergangenen Jahren schwächer geworden. Von der beklagten Sicherheitslücke ist nichts zu spüren; tatsächlich werden von der Luftwaffe die beiden anderen Luftübungsplätze in Deutschland immer weniger genutzt.

Die Bundeswehr hat es zudem nie vermocht, Vertrauen in der Region aufzubauen. Für viele Menschen stellt sie sich als ignorant dar; manche fühlen sich an DDR-Zeiten erinnert, als die Russen das Bombodrom ohne Rücksicht auf die Bevölkerung betrieben. Beharrlich und uneinsichtig haben die Militärs – nicht nur unter CDU-Ministern, sondern auch unter sozialdemokratischen Amtsinhabern – etwa ein rechtstaatliches Planfeststellungsverfahren verweigert. Das hat das Oberverwaltungsgericht erneut gerügt. Doch auch wenn die Bundeswehr weiter gerichtlich streiten will: Diese Schlacht ist längst verloren.

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