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Die "Tincon" 2017 in Hamburg.

© Viktor Schanz/TINCON

Digitalfestival für Jugendliche: Die "Tincon" startet im Berliner Columbia Theater

Bis Sonntag läuft im Columbia Theater ein Festival für digitale Jugendkultur. Youtuber, Blogger und Aktivisten stellen sich vor – und jeder kann mitmachen.

Die „Tincon“ ist wohl das erste Festival für Jugendliche, auf dem nicht hauptsächlich gezecht und getanzt wird. Sondern diskutiert. Und das drei Tage lang – vom heutigen Freitag bis Sonntag im Columbia Theater in Tempelhof – mit Youtubern, Bloggern, Künstlern, Aktivisten und vielen anderen, die etwas zu den Themen zu sagen haben, die Jugendliche interessieren: Digitalisierung, Kultur, Politik, Gaming, Journalismus, aber auch gesellschaftliche Fragen wie der Umgang mit psychischen Störungen.

Dass dies zur Zeit die relevantesten Themen sind, haben die Organisatoren Tanja und Johnny Haeusler – sind sind ebenfalls Mitbegründer der re:publica, Europas größter Konferenz rund um Netzkultur – nicht nur vermutet: Sie haben die Jugendlichen selbst gefragt.

Dafür wurde Ende Januar für die „teenage internetwork convention“, kurz Tincon, ein längerer Workshop organisiert. Viele Interessierte zwischen 13 und 21 Jahren konnten dabei ihre Ideen vorstellen. „Die Tincon ist schließlich eine Konferenz für Jugendliche – und mit Jugendlichen für digitale Jugendkultur“, sagt Tanja Haeusler. Und Mariella, die aktuell ihr Freiwilliges Soziales Jahr bei der Tincon absolviert, erklärt: „Es werden auch etliche organisatorische Aufgaben oder die Gestaltung unserer Social Media-Kanäle teilweise von jungen Leuten übernommen.“

„Klopf! Klopf! Die Digitalisierung ist da.“

Getragen wird die Tincon von einem gemeinnützigen Verein, der sich ausschließlich durch Sponsoren und Spenden finanziert. Doch was gibt es nun Freitag bis Sonntag im Columbia Theater zu sehen und zu erleben? „Ein Höhepunkt des Programms ist auf jeden Fall unser Stammgast Coldmirror“, sagt Mariella.

Die YouTuberin, Video- und Netzkünstlerin, bürgerlicher Name Kathrin Fricke, habe ihren Durchbruch mit parodistischen Neusynchronisationen der Harry Potter-Filme erreicht und seitdem mehrere Preise gewonnen. Ansonsten kommen dieses Jahr mehrere Gäste, die selbst noch unter 21 sind: Allessandro Schuster zum Beispiel, ein junger Filmemacher, oder Lotte und Laya, die Leiter des Tincon-Workshops „How To Zauberwürfel“.

Und am Sonnabend kommt Charles Bahr. „Der hat mit 14 Jahren sein erstes Marketing-Unternehmen gegründet“, erzählt Mariella. Zusammen mit zwei weiteren jungen Unternehmern soll er durch eine Diskussion führen mit dem Titel: „Klopf! Klopf! Die Digitalisierung ist da.“

Das ist auch der allgemein Tenor der Veranstaltung. Allerdings sind keinesfalls nur Nerds willkommen, „sondern jeder, der motiviert ist, sich für seine Ziele einzusetzen“. Es sei denn, „diese Ziele sind menschenverachtend“, sagen die Organisatoren. Bei Rassismus, Sexismus und Diskriminierung aller Art verstehen sie keinen Spaß.

Tincon vom 8. bis 10. Juni im Columbia Theater Berlin am Columbiadamm 9-11, mehr Infos: www.tincon.org.

Milena Reinicke

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