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Berlin: Dilek Kolat (SPD), Arbeit, Integration und Frauen

Drei Tage vor Ablauf der inoffiziellen Hundert-Tage-Frist wurde Dilek Kolat ein Dämpfer verpasst. Nicht von der Opposition, sondern von der eigenen Fraktion: Die stimmte in der Frage der Lohnhöhe bei Beschäftigungsprogrammen gegen die Arbeitssenatorin.

Drei Tage vor Ablauf der inoffiziellen Hundert-Tage-Frist wurde Dilek Kolat ein Dämpfer verpasst. Nicht von der Opposition, sondern von der eigenen Fraktion: Die stimmte in der Frage der Lohnhöhe bei Beschäftigungsprogrammen gegen die Arbeitssenatorin. Aber Kolat wird sich davon nicht besonders beeindrucken lassen. „Das ist nicht Senatslinie“, sagt sie und vermittelt die Gewissheit, schon einen Weg zu finden, damit umzugehen. Denn die Arbeitsmarktpolitik ist innerhalb ihres Ressorts der wichtigste Brocken, und die 45-Jährige ist ernsthaft entschlossen, hier neue Akzente zu setzen, vor allem, nicht mehr den zweiten Arbeitsmarkt zu stärken, sondern Menschen in normale Jobs zu bringen. Das Frauenressort ist ihr eine „Herzensangelegenheit“. Eine erste Initiative hat sie mit der Wirtschaft angestoßen, um Karrieren von Frauen zu fördern. Bei der Integration ist der bedeutendste Job, einen renommierten Integrationsbeauftragten zu benennen. In der eigenen Verwaltung soll die neue Senatorin ihre Leute ziemlich fordern. Und das gerne auch deutlich. Da weicht sie ziemlich vom konsensualen, verbindlichen Tonfall ihrer Vorgängerin ab. Kolat selber verlässt in der Regel das Büro erst in den späten Abendstunden. Einer, der das Haus gut kennt, sieht ihre Form der Durchsetzungsfähigkeit durchaus positiv. „Kolat ist eine, die will Ergebnisse sehen, die hakt nach, damit nichts versandet.“ Wirtschaftsvertreter betonen Kolats Interesse, etwas anschieben zu wollen – jenseits von Ideologien. Sie suche intensiv das Gespräch. Auch Dilek Kolat selber betont, dass sie nur im Dialog mit ihren Partnern, beispielsweise der Arbeitsagentur, etwas erreichen kann. sik

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