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Stolzer Tristan Otto. Vier Meter hoch und zwölf Meter lang ist der Tyrannosaurus rex.

© dpa

Dinosaurier Tristan: Der neue Star im Naturkundemuseum

Seit heute ist Tristan Otto der Star im Berliner Naturkundemuseum. Am Donnerstagmorgen konnte man ihn noch ungestört bestaunen.

Punktgenau um 8:45 Uhr klappt Christian Pietzke seinen Klappstuhl vor dem Naturkundemuseum in der Invalidenstraße in Mitte aus. Das Kassenhäuschen ist noch nicht besetzt. Der pensionierte Lehrer ist der erste Besucher des heutigen Tages, der den Tyrannosaurus Rex „Tristan Otto“ in Berlin bestaunen möchte. Der 57-jährige ist gut vorbereitet und dick eingepackt. Laut Wetterbericht sollte es ein unangenehmer Donnerstagmorgen werden, doch der erwartete Regen bleibt aus. Allerdings auch der große Andrang zu Beginn der Ausstellung. Aber das wird sich in den kommenden Tagen und Wochen wohl noch ändern.

30 Jahre lebt Pietzke nun schon in Berlin. In dieser Zeit hat er schon viele Ausstellungen erlebt. "Erfahrungsgemäß lohnt es sich eine dreiviertel Stunde vor Einlass da zu sein. Im Winter friert man zwar ein bisschen in der Kälte, muss aber nicht so lange warten."

Vergänglichkeit der eigenen Existenz

Das „Gesamtpaket“ findet er spannend. „Man erlebt hier Geschichte und Forschung auf einen Schlag“, sagt er. „Bei dem Anblick des Urzeitmonsters wird einem die Vergänglichkeit der eigenen Existenz bewusst.“ Zudem sei es eine große Ehre für Berlin, diesen besonderen Saurier für einige Zeit ausstellen zu dürfen. Das wolle er sich nicht entgehen lassen. Eineinhalb Stunden hat er für seinen Rundgang durch das Museum eingeplant.

Für drei Jahre ist der T-Rex von dem skandinavischen Käufer Niels Nielsen dem Berliner Naturkundemuseum vorerst zur Verfügung gestellt worden. Pietzke wünscht sich, dass Tristan noch länger bleibt. „Es macht Spass, bei so einem Event dabei zu sein“ sagt er, ganz Berlin berichte ja derzeit über Tristan.

In den kommenden Tagen werden Menschenmassen erwartet. Das bestätigen auch die zwei Polizisten, die an diesem Morgen die Lage vor dem Museum im Auge behalten. Am vergangenen Abend waren bereits 900 Gäste bei der Präsentation des 66 Millionen Jahre alten Fossils zugegen. Zwischenfälle gab es keine, trotzdem werde man die Lage im Auge behalten, um die öffentliche Ordnung zu sichern, sagt einer der beiden Beamten - und grinst.

Kinder lieben Dinos

Nach und nach sammeln sich auch die ersten Schulklassen vor dem Museum. Für die Kinder des dritten Jahrgangs der Mendel-Grundschule in Pankow ist der Besuch im Museum das Highlight der Vorweihnachtszeit – Star-Wars dürfen die meisten noch nicht sehen. Auf die Frage, wie sie den T-Rex finden, schalmeit es einhellig im Chor: „coooooooool!“

Einige der Kinder haben sogar Hausaufgaben gemacht, obwohl es keine aufgab. Vor allem die Jungs glänzen mit Wissen über die Dinos und können die meisten der komplizierten Namen fast fehlerfrei buchstabieren. Auf die Nachfrage, woher sie das alles wissen, antwortet einer der Drittklässler: „Aus dem Computerspiel Jurassic Park“.

Florian Brand

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