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Der SPD-Landeschef Jan Stöß will im Herbst 2016 ins Abgeordnetenhaus einziehen.

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Direktkandidatur 2016: SPD-Chef Stöß will am Alex ins Abgeordnetenhaus

Der SPD-Landeschef Jan Stöß will im Herbst 2016 ins Abgeordnetenhaus einziehen. Und zwar als Direktkandidat seiner Partei im Bezirk Mitte, Wahlkreis 2 - dabei ist er doch im Kreisverband Friedrichshain-Kreuzberg beheimatet.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Der SPD-Landeschef Jan Stöß will im Herbst 2016 ins Abgeordnetenhaus einziehen. Und zwar als Direktkandidat seiner Partei im Bezirk Mitte, Wahlkreis 2. Dazu gehören der Alexanderplatz und die Museumsinsel, die Friedrichstraße und Unter den Linden. Also bedeutende Teile der historischen Stadtmitte, für deren Neugestaltung sich Stöß seit geraumer Zeit engagiert einsetzt.

Der Berliner SPD-Chef will sich dazu nicht äußern, aber in seiner Partei ist seine Bewerbung um ein Parlamentsmandat ein offenes Geheimnis. Die Beteiligten führen seit Längerem Gespräche. Genossen aus einem Ortsverband, der im Wahlkreis 2 liegt, sollen Stöß die Kandidatur angetragen haben. Er kann auch auf die Unterstützung des Kreischefs in Mitte, Boris Velter, rechnen. Und Eva Högl, die in Mitte zwei Mal erfolgreich für den Bundestag kandidierte, setzte sich schon beim innerparteilichen Wettstreit um die Nachfolge Klaus Wowereits für den SPD-Landeschef ein.

Der Wahlkreis, für den sich Stöß interessiert, war bisher eine Domäne der Linken. Dort holte die frühere Senatorin Carola Bluhm bei den Abgeordnetenhauswahlen seit 1995 jedes Mal das Direktmandat, 2011 aber nur noch mit 118 Stimmen Vorsprung vor dem SPD-Bewerber Stefan Draeger. Der Unternehmensberater hat sich, wie aus Parteikreisen zu hören ist, noch nicht entschieden, ob er 2016 erneut im Wahlkreis 2 antreten will. Draeger äußert sich nicht zum Thema.

Manche Genossen finden es nicht gut, dass Stöß im Kreisverband Mitte „wildert“, wollen als Kritiker aber nicht in Erscheinung treten. Stöß solle doch in seinem Heimatverband Friedrichshain-Kreuzberg kandidieren, sagen sie. Dort gibt es für die SPD aber nur einen aussichtsreichen Wahlkreis, der 2016 nicht vakant ist. Auch auf der Bezirksliste ist auf den vorderen Rängen kein Platz. Zur freien Verfügung stünde noch der Wahlkreis 1, den sich die Ortsteile Mitte und Wedding teilen. Dort müsste Stöß aber gegen die Grünen-Fraktionschefin Ramona Pop antreten, die den Wahlkreis 2011 klar gewann.

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