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Berlin: Doch kein Geld für Zebrastreifen

Eine Million Euro für 45 Übergänge vor Schulen sind im Haushalt gesperrt

Die am Montag von Verkehrsstaatssekretärin Maria Krautzberger angekündigte eine Million Euro für die Zebrastreifen vor Schulen unterliegt der Haushaltssperre. „Wir kommen an das Geld nicht ran“, hieß es gestern in der Verkehrsverwaltung. Tags zuvor hatte Krautzberger dem Tagesspiegel dagegen gesagt, dass die Million im Haushalt „gerettet“ sei. Dies bedeute aber lediglich, dass die Mittel für Zebrastreifen nicht wie viele andere Projekte aus dem Haushalt gestrichen wurde, hieß es zur Erklärung. Krautzberger sagte gestern: „Ich bin optimistisch, dass das Geld entsperrt wird“. Der ADAC appellierte an den Senat, die Million trotz Haushaltssperre freizugeben. Es geht um die Finanzierung von 45 Zebrastreifen vor Schulen und Kindergärten. So sollen Kinder die Halenseegrundschule an der Joachim-Friedrich-Straße oder die Kita in der Alten Jakobstraße in Mitte sicherer erreichen können.

Wie berichtet, will das Land Berlin Zebrastreifen nach Jahrzehnten des Desinteresses wieder verstärkt anordnen. Auch die Polizei steht eindeutig hinter dieser sicheren und auch weitaus billigeren Überquerungshilfe. Denn Ampeln, auf die die Verkehrsplaner seit den 60er Jahren setzen, sind zu teuer geworden. Für die Polizei haben Zebrastreifen überdies noch andere Vorteile. Denn Fußgänger werden nicht durch lange Wartezeiten verleitet, bei Rot zu gehen, und Autofahrer müssen nur dann stoppen, wenn tatsächlich ein Fußgänger zu sehen ist. „Leider fristete der Zebrastreifen jahrelang ein kümmerliches Dasein“, heißt es bei der Polizei.

Verkehrssenator Strieder hatte vor einigen Jahren die Renaissance der Streifen angekündigt. Doch seit 1996 wuchs die Zahl nur wenig, von 100 auf 132. Zum Vergleich: Ende der 60er Jahre gab es über 700. Und noch ein Vergleich: Heute gibt es in Berlin 1950 Ampelanlagen. Derzeit sind 160 weitere von der Straßenverkehrsbehörde genehmigt, doch Geld gibt es pro Jahr lediglich für 30. Zebrastreifen können nach Meinung von Polizei und Senat schneller Sicherheit bringen – weil sie billiger sind.

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