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Berlin: Don-Bosco-Heim in großen Schwierigkeiten

Ordensbrüder entscheiden über Schließung. Betreuung von 60 Kindern gefährdet

Für tausende Berliner Kinder waren sie die letzte Hoffnung: die Salesianer Don Boscos. Nun brauchen die Ordensbrüder selbst neue Hoffnung. Denn das DonBosco-Heim am Rande des Villenvorortes Wannsee steht vor der Schließung. Dieses Wochenende entscheidet der Orden über die Zukunft des Heimes, das finanziell in großen Schwierigkeiten ist. Die Ordensbrüder verhandeln bereits mit einem Investor über den Verkauf des 85000 Quadratmeter großen Geländes. Der Immobilienunternehmer Douglas Fernando hat bereits das Petruswerk, die Immobilienfirma des Erzbistums, gekauft und will am Wannsee eine Realschule und ein Gymnasium errichten. Was dann mit den 60 Heimkindern geschehen soll, ist offen, ebenso die Zukunft der rund 60 Mitarbeiter.

Vergangenen September musste das Don-Bosco-Heim die Ausbildungsstätten schließen und ein Drittel der Betreuungsplätze abbauen. Doch das reichte nicht, um das wirtschaftliche Defizit auszugleichen. „Wir sind in eine schwere Schieflage geraten“, sagt Pater Ulrich Otto vom Trägerwerk Don Bosco in Berlin. „Dass wir das Heim dichtmachen müssen, ist nicht auszuschließen.“ Ein Grund sei der Nachwuchsmangel des Ordens. Früher hätten vor allem Ordensbrüder die Kinder betreut, heute fast ausschließlich angestellte Mitarbeiter, die natürlich teurer sind. Außerdem habe das Land die Kostensätze für die Betreuung immer weiter gesenkt, sodass der Orden in den vergangenen Jahren jeweils 150000 Euro allein zu den Personalausgaben zuschießen musste. Das könne man nicht mehr. Sollte es wirklich zur Schließung kommen, dann zu Ende März 2005. Bis dahin würde man eine Lösung für die 60 Kinder finden, hofft Pater Otto.

Don Bosco war ein katholischer Priester, der im 19. Jahrhundert in Italien eine Gemeinschaft gründete, um Kindern in den Elendsquartieren zu helfen. clk

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