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Don-Ugoletti-Platz

© Tsp

Berlin: DON-UGOLETTI-PLATZ

Der Don-Ugoletti-Platz im ansonsten völlig platzlosen Grünau ist nur das Ende einer gepflasterten Sackgasse vor der Friedenskirche. Und das namenlose Areal nebenan ist zwar grün, aber sonst nichts so recht.

Der Don-Ugoletti-Platz im ansonsten völlig platzlosen Grünau ist nur das Ende einer gepflasterten Sackgasse vor der Friedenskirche. Und das namenlose Areal nebenan ist zwar grün, aber sonst nichts so recht. So wie Kartoffeln, Reis und Nudeln zusammen kein Gericht ergeben, wird aus Bäumen, Sträuchern und Gras nicht unbedingt ein Park. Selbst dann nicht, wenn wie in diesem Fall dreizehn intakte Bänke vorhanden sind. Sie schauen von den Rändern her auf das zentrale Rasenrechteck, das von nassen Wegen gerahmt und von einem diagonalen Trampelpfad geteilt wird.

Es ist grün hier und im Sommer schattig, aber kaum jemand lässt sich nieder. Vielleicht, weil man in Grünau lieber gleich ans Wasser oder in den Wald geht, wenn man’s draußen schön haben will. Aber es ist nicht nur das: Hinzu kommt ein diffuses Unbehagen, das wohl aus dem Dickicht der Knallerbsensträucher resultiert. Sie bilden eine optische Barriere zwischen der Grünfläche und den Wohnstraßen ringsum. Am Don- Ugoletti-Platz, benannt nach dem Pfarrer einer italienischen Partnergemeinde, ist man auf eine Art allein, die man nicht unbedingt mag. Vielleicht täte ein Großeinsatz der Heckenschere gut. Dazu frischer Belag auf die Wege, damit sie einem nicht mehr an den Sohlen kleben. Die Bäume sind in Ordnung, der Rasen – bis auf den Trampelpfad – auch.

Bleibt die Frage, was mit der mysteriösen betonierten Bühne am Rande des Gestrüpps zu tun ist. Die sieht aus, als hätten hier einst junge Pioniere die deutsch-sowjetische Freundschaft besungen. Vielleicht lässt sich ein Steingarten daraus machen. Stefan Jacobs

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