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Berlin: Doppelpremiere für die umschwärmten Vier

Tokio Hotel stellten ihr neues Video vor und sprachen über ihr zweites Album

Tokio Hotel stellten ihr neues Video vor und sprachen über ihr zweites Album Der Plan war gut durchdacht, zumindest im Ansatz. Tief unter der Erde, im leer stehenden Tunnel der geplanten U 3 am Potsdamer Platz, wollten Tokio Hotel am Montagnachmittag das Musikvideo zur neuen Single „Übers Ende der Welt“ vorstellen und über ihr neues Album „Zimmer 483“ reden. Abgeschottet von der Außenwelt. Vor ausgewählten Journalisten. Ohne Beisein der Fans.

Nur: Bill, Tom, Gustav und Georg hatten bei diesem Plan die Hartnäckigkeit ihrer weiblichen Anhänger nicht bedacht. Die waren den Jungs nach deren Besuch beim Musiksender Viva direkt von Friedrichshain aus gefolgt – und irrten über den Potsdamer Platz, in der Hoffnung, sich doch noch Zutritt zu der unterirdischen Pressekonferenz zu verschaffen. Sie scheiterten am Sicherheitspersonal.

Die Enttäuschung darüber war selbst unter der Erde noch zu hören. Ein hochfrequentes Kreischen drang durch die meterdicken Wände, als Tokio Hotel die eigens aufgebaute Bühne betraten und auf schwarzen Ledersesseln Platz nahmen. Kurz zuvor wurde den Journalisten ein Film gezeigt, der zusammenfasst, was die Magdeburger seit dem Erscheinen ihres Debüts „Schrei“ im September 2005 alles erlebt haben: ausverkaufte Konzerthallen, hunderte Fernsehauftritte, dutzende Auszeichnungen. Und alles begleitet vom unablässigen Jubel junger, sehnsüchtig glühender Verehrerinnen.

Können die Musiker das noch toppen? Oder vielmehr: Fühlen sie sich von dem Erfolg unter Druck gesetzt? „Nein“, sagt Frontmann Bill Kaulitz. „Wir sind jetzt erst mal mit unserer neuen Single am Start und selber gespannt, wie es weitergeht.“ Sein Zwillingsbruder Tom ergänzt: „Wir hatten eine sehr entspannte Studiozeit und haben uns beim Aufnehmen der Songs Zeit gelassen.“ Diese Aussage darf man durchaus wörtlich verstehen. Denn vor 16 Uhr haben die Musiker ihr Studio in einem kleinen Ort in der Nähe von Hamburg nicht betreten. Das Ergebnis dieser Arbeit wird ab dem 23. Februar in den Läden stehen. Zu dem eigenwilligen Titel des Werks äußern sich die Jungs allerdings nicht. „Wir wollen noch nicht so viel verraten“, sagt Bill.

Mit dem Müßigang ist es nun vorbei. Seit dem Wochenende ist vor allem Bill im Dauereinsatz: erst bei der Aufzeichnung von „Wetten, dass… ?“, dann bei einer Musikmesse in Cannes und am Sonntag bei der Premiere von „Arthur und die Minimoys“ im Sony-Center am Potsdamer Platz. Für den Film von Regisseur Luc Besson sprach der 17-Jährige die deutsche Stimme des Titelhelden ein. Dabei wurde er lediglich von einer Frau belagert: Sängerin Nena, die die weibliche Filmheldin synchronisierte. Für Bill eine völlig neue Erfahrung.

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