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Allez hopp. Artisten, Handwerker, Wirte und Köche wollen

© dpa/dpaweb

Berlin: Drahtseilakte am Schinkelplatz

Neuer Ort, bewährtes Konzept: Das Gauklerfest bietet bis zum 8. August wieder Kunst und Kulinarik Der Feier-Sommer ist damit aber noch lange nicht vorbei

Der Termin stimmt, der Ort nicht: Heute öffnet das Gauklerfest, das man rund um das Opernpalais allerdings vergebens sucht. Weit und breit nichts als Baustelle – kein Platz für Gastronomen und Gaukler. So wurden Zelte und Bühnen ein paar hundert Meter weiter aufgebaut. „Am Schinkelplatz haben wir eine neue Heimat gefunden“, sagt Veranstalter Rainer Wohlthat. Auch in diesem Jahr soll die Kombination aus Künstlern, kulinarischer Vielfalt und Kunsthandwerkern viele Besucher anziehen. „100 000 in zehn Tagen“, hofft Wohlthat. Mit einer einheitlichen Beleuchtung der Zelte sowie einem Lichtregenbogen über dem Spreekanal soll der Charme des Gauklerfestes in neuer Kulisse belebt werden.

Das neue Areal wird auch das Gauklerfest verändern. Wo sich das Fest in den vergangenen Jahren noch auf schmalere Gassen zwischen Opernpalais und Friedrichwerderscher Kirche verteilte, wird dieses Jahr „ein offener Platz mit Grünanlagen und einem Brunnen“ bespielt, sagt Bert-Lutz Kummer, künstlerischer Leiter. Nicht nur der Ort, auch die Eintrittspreise ändern sich. Statt drei zahlt der Besucher zwei Euro, Kinder unter 14 kommen gratis hinein. Sonnabends und sonntags tauschen junge Besucher und Gaukler die Rollen: Dort können sich Nachwuchsjongleure, Einradfahrer und kleine Bastler zwischen 15 und 18 Uhr auf der großen Bühne ausprobieren – die verwandelt sich dann in eine Zirkusmanege.

Eine feste Größe auf dem Fest sind auch die zahlreichen Kunsthandwerker, die selbst gefertigte Waren verkaufen. Eine Kunst für sich ist auch das Schnapsbrennen, das Obstbauer Michael Schultz aus Werder vorführt. An seiner mobilen Brennerei kann man den für das Fest gebrannten Obstler probieren.

Für das Gauklerfest ist es der dritte Umzog: Das erste Fest fand auf dem Los-Angeles-Platz statt, nach der Wiedervereinigung wurde das Kastanienwäldchen in Mitte neue Heimstätte, bis es sich dann am Opernpalais niederließ. Der letzte Umzug? Veranstalter Wohlthat ist sich nicht sicher: „Berlin ist eine einzige Baustelle, ob wir uns im nächsten Jahr wieder etwas nach links ausrichten können, kann uns vielleicht die Handleserin auf dem Fest sagen.“

Unter den Linden/Schinkelplatz, 30. Juli bis 8. August 2010, Samstag und Sonntag 14 bis 1 Uhr; Montag bis Freitag 16 bis 1 Uhr, Erwachsene 2 Euro, freier Eintritt für Kinder bis 14 Jahre.

Alina Stiegler

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