zum Hauptinhalt
Bei den heißen Temperaturen zieht es viele Menschen an den See - doch viele Badestellen außerhalb von Strandbädern sind unbewacht.

© PNN / Ottmar Winter

Drei Badetote an Pfingsten in Brandenburg: Rettungsschwimmer warnen vor Schwimmen in unbewachten Gewässern

Die Hitze lockt an diesem Wochenende viele an die Seen in Berlin und Brandenburg. Doch Schwimmer sollten sich nicht selbst überschätzen, warnen Rettungskräfte.

Rettungsschwimmer warnen vor den Gefahren beim Schwimmen in unbewachten Gewässern. Der Landesverbandssprecher der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), Daniel Keip, sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Wir stellen immer wieder fest, dass Badende und Schwimmer die eigenen Fähigkeiten überschätzen, gerade am und im Wasser und andererseits die Gefahren des Wassers unterschätzen“.

Wasser habe keine Balken, das würde mitunter vergessen, sagte Keip. Und je weiter die Badestellen von anderen Menschen entfernt lägen, je weiter sei auch die nächste Hilfe.

Am Pfingstwochenende starben in Brandenburg drei Menschen bei Badeunfällen. Die tödlichen Unfälle ereigneten sich in Brandenburg an der Havel, Zossen und Lychen. Die Fälle seien unter den Lebensrettern nachbereitet worden, berichtete Keip. „Bei Todesfällen sind wir sehr schnell, sehr emotional angefasst, gerade weil wir uns ehrenamtlich engagieren und nicht helfen konnten.“

Viele Unglücksfälle passierten allerdings aus Leichtsinn, weil Menschen den Eindruck hätten, sie seien leistungsfähig. „Das ist hochgefährlich und kann tragisch enden.“ Gerade bewachte Freibäder würden mehr Sicherheit geben.

Für das Baden und Schwimmen bei brütender Hitze empfahl der Lebensretter eine alte Regel: „Vor dem Baden abkühlen, an die Wassertemperatur gewöhnen, sich selbst nicht überfordern.“

[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräteherunterladen können.]

Eine halbe Stunde Sonnenbad und dann gleich zur Abkühlung ins Wasser könne den Kreislauf belasten, warnte Keip.

Auch Stand-Up-Paddler und Hobby-Kanuten sollten ihre Kräfte bei Fahrten hinaus auf den See genau einschätzen, viel trinken und sich gegen die pralle Sonne schützen. Am Ufer entlang zu fahren, sei vielleicht nicht so „cool“, dafür könne man dort mitunter noch stehen, empfahl Keip. Nicht jeder komme nach einem Fall ins Wasser wieder ins Boot oder aufs Board und sei dann fernab jeglicher Hilfsmöglichkeit. „Wir hoffen einfach auf die Vernunft der Menschen.“

Im vergangenen Jahr waren in Brandenburg laut DLRG 23 Menschen ertrunken. Hitze kann den menschlichen Organismus gesundheitlich zusätzlich stark belasten. Nach Angaben des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg wurden im vergangenen Jahr 111 Hitzetote im Land registriert. Zum Vergleich: 2020 waren 143 Hitzetote erfasst worden, 2019 waren es 126. (dpa)

Zur Startseite