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So soll der das „House of One“ mal aussehen – wenn genügend Spenden zusammenkommen.

© Simulation: Kuehn Malvezzi

Drei-Religionen-Haus: "House of One" kommt 2019

Im nächsten Jahr soll mit dem Bau des „House of One“ begonnen werden. Nun steht am Petriplatz ein Infopavillon für das interreligiöse Haus.

Am Standort des geplanten „House of One“ ist am Montag ein Infopavillon eröffnet worden. Die Konstruktion aus Holz und Glas am Petriplatz in Mitte soll bis zum geplanten Baubeginn des Drei-Religionen-Hauses 2019 als Informations- und Veranstaltungsort dienen. Zudem soll das für Christen, Juden und Muslime geplante „House of One“ mit dem Pavillon sichtbarer präsentiert werden.

Dafür hat das Berliner Architekturbüro Kuehn Malvezzi den zentralen Raum des zukünftigen Drei-Religionen-Hauses nahezu im Maßstab eins zu eins als Holzkonstruktion nachgebaut. Zuvor hatte der beheizbare Pavillon zum 500. Reformationsjubiläum von Mai bis September des vergangenen Jahres in Lutherstadt Wittenberg gestanden und für das Projekt in Berlin geworben.

Für Dialog und neue Wege

Berlins evangelischer Bischof Markus Dröge hob in einem Grußwort den „Laborcharakter“ des „House of One“ hervor: „Hier kann Dialog eingeübt werden, hier können neue Wege ausprobiert werden.“ Mit dem Pavillon gebe es nun einen Veranstaltungsraum, in dem „die Idee des House of One sozusagen auf dem Weg gelebt werden kann“.

Rabbiner Andreas Nachama, Mitglied des Präsidiums der Stiftung House of One, sagte, mit dem Projekt werde Neuland betreten. „Eigentlich sollte es in jeder Stadt dieser Welt so ein Projekt geben.“ Der Pavillon sei das erste sichtbare und erlebbare Zeichen des Drei-Religion-Hauses.

Die beheizbare Holzkonstruktion entspricht weitgehend maßstabsgerecht dem geplanten zentralen Raum der Begegnung . In Berlin steht er auf den Fundamenten der kriegszerstörten evangelischen Petri-Kirche inmitten eines Gartens, der die drei Sakralräume für Juden, Muslime und Christen des „House of One“ markiert. Träger des Bet- und Lehrhauses sind die Evangelische Kirchengemeinde Sankt Petri-Sankt Marien, die Jüdische Gemeinde zu Berlin, das Abraham Geiger Kolleg und der muslimische Verein Forum Dialog.

„Mit diesem Pavillon suchen die Religionen den unvoreingenommenen Austausch“, sagte Geschäftsführer Roland Stolte. „Wir hoffen, dass es gelingen wird, die Mauer des Hasses zwischen verfeindeten Religionen niederzulegen“, ergänzte Pfarrer Gregor Hohberg, der zu den Initiatoren des Projekts gehört.

Grundsteinlegung im Jahr 2019

Das künftige „House of One“ soll dann einen Gemeinschaftsraum mit angeschlossener Synagoge, Moschee und einem christlichen Kirchenraum umfassen. Der Name „House of One“ bezieht sich auf den Glauben der beteiligten Religionen an einen Gott. Nach einem Architekten-Wettbewerb liegt bereits ein Entwurf vor, der einen Ziegelbau in kubischen Formen vorsieht.

Die Stiftung veranschlagt die Kosten auf 43 Millionen Euro. Der Bund sicherte 2,2 Millionen Euro zu, das Land Berlin 1,2 Millionen Euro. Dank einer größeren Einzelspende beträgt der Spendenstand für das Projekt nach Angaben Stoltes aktuell 8,5 Millionen Euro.

Eine Grundsteinlegung ist für 2019 geplant. Ein erster Bauabschnitt kann Stolte zufolge bei einem Spendenstand von 12,5 Millionen Euro beginnen. Als 2014 die Spendensammlung für das Projekt begann, war ein Baustart 2015 vorgesehen. Ein Datum für eine Fertigstellung konnten die Initiatoren am Montag nicht nennen.

Weltweit sind den Angaben zufolge bislang 8,5 Millionen Euro an Spenden für das „House of One“ eingegangen. Für den Bau des als einmalig geltenden Projektes werden insgesamt 43,5 Millionen Euro veranschlagt. epd/KNA

Am Sonnabend, 3. Februar, öffnet das „House of One“ zum Tag der offenen Tür, 14 bis 17 Uhr. Weitere Informationen gibt es unter: house-of-one.org/de

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