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Berlin: Drei

Nachdem das drinking couple kürzlich den Cocktail-Genuss in einem Restaurant ohne Bar-Eigenschaften ausprobiert und ganz gut überstanden hatte, verspürte es hinreichend Lust auf einen zweiten Versuch. Die Gelegenheit war nah: Gleich neben jenem ersten Lokal, dem „Mr.

Von Frank Jansen

Nachdem das drinking couple kürzlich den Cocktail-Genuss in einem Restaurant ohne Bar-Eigenschaften ausprobiert und ganz gut überstanden hatte, verspürte es hinreichend Lust auf einen zweiten Versuch. Die Gelegenheit war nah: Gleich neben jenem ersten Lokal, dem „Mr. Hai & Friends“ am Savignyplatz, leuchtet das „Drei“. Der Name kam bekannt vor. Ein Blick ins Archiv erinnerte daran, dass drinking man und compañera im Oktober 2000 das Ur-Drei in Prenzlauer Berg inspiziert hatten. In dem für dieses Viertel etwas zu vornehmen Restaurant gibt es Bar und Lounge. Am Savignyplatz hingegen deutet nur ein Tresen etwas Bar-Style an. Ansonsten ähnelt die räumliche Struktur dem „Mr. Hai“.

Auch vor dem Drei bläht sich eine Art Wintergartenzelt, das von Gasstrahlern beheizt wird. Das drinking couple nahm lieber im festgemauerten Innenraum an einem Tisch Platz. Der Tresen wirkt trotz seiner Eleganz – elfenbeinfarbene Platte, Hocker mit grauem Würfelpolster – etwas beengt. Die Decken sind mit runden, stoffverkleideten Leuchten gepflastert. Zwei Nischen mit Vorhängen geben dem Ableger-Drei eine verspielte Note.

Die Kellner sind ungemein freundlich und gehen sogar vor den Tischgästen in die Hocke, wenn ein kurzes Beratungsgespräch notwendig erscheint. Die compañera entschied sich für ein Gänsebrust Carpaccio und befand es dann als „ein bisschen fad“. Der Magen des drinking man füllte sich mit dicken Spaghetti samt Lachsstückchen. Immerhin eine Grundlage für die Alkoholika, die nun auch verkostet werden mussten.

Ein Wodka Tai muss süß sein, aber nicht so sehr wie der des Drei. Dem Gimlet hingegen fehlte etwas, nämlich mehrere Tröpfchen Lime Juice, um überzeugen zu können. Der Hurricane war harmlos, aber mit einer übergroßen Scheibe Ananas dekoriert. Frisch-herb und damit am besten schmeckte der China Twist (Aperol, Rose’s Lime Juice, Kombucha).

Die Cocktails von Mutter Drei am Helmholtzplatz hatten, zumindest beim damaligen Besuch des drinking couple, einen höheren Standard. Vielleicht benötigt die Tochter am Savignyplatz noch ein Nachhilfestündchen.

Drei, Savignyplatz 2, Charlottenburg, Tel. 54 71 02 71, täglich von 10 bis 2 Uhr

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