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Berlin: Dresdner Frühchen werden in Berlin versorgt

Die Bundeswehr brachte 24 Opfer der Dresdner Flutkatastrophe in Kliniken der Stadt – darunter 14 Neugeborene

Von I. Bach und J. Hasselmann

Die Flutkatastrophe in Dresden hat nun auch Auswirkungen auf Berlin. Weil die zum Teil überfluteten Kliniken der sächsischen Landeshauptstadt evakuiert werden, nahmen Berliner Kliniken am Donnerstag insgesamt 24 Patienten aus dem Hochwassergebiet auf. Darunter befinden sich auch 14 schwerkranke Babys. Die Neugeborenen wie auch zehn erwachsene Patienten werden auf der Intensivstation behandelt. Es bestehe keine Lebensgefahr, sagen die Ärzte gestern. Insgesamt können die Berliner Krankenhäuser 640 Betten zur Verfügung stellen. Die Berliner Feuerwehr schickte am Abend die ersten 100 Helfer nach Magdeburg.

Auf der Kinderstation im Virchowklinikum trafen gestern morgen elf Neugeborene aus Dresden ein. Drei weitere der kleinen Patienten kamen in das Steglitzer Uniklinikum Benjamin Franklin. Fünf besonders schwer erkrankte Babys ließ die Charité, zu der das Virchowklinikum gehört, in der Nacht zu Donnerstag mit Rettungswagen der Berliner Feuerwehr aus Dresden abholen - pro Krankenwagen, der mit je einem Facharzt und Schwestern besetzt war, wurde nur jeweils ein Baby im Inkubator transportiert. Die übrigen sechs Kinder brachten Dresdner Rettungswagen nach Berlin. Die Frühchen mit einem Gewicht zwischen 960 bis 2200 Gramm werden alle künstlich beatmet, sind aber außer Lebensgefahr, sagt Kerstin Ullrich, Sprecherin der Charité. Das Klinikum traf Vorbereitungen, um die Eltern kostenlos in der Klinik unterzubringen.

Die Charité ist nach eigenen Angaben darauf vorbereitet, insgesamt 40 zusätzliche Patienten aus den Hochwassergebieten aufzunehmen, davon 20 in Intensivbetten.

Sieben erwachsene Intensivpatienten flog die Bundeswehr nach Berlin – fünf mit einem Airbus und zwei mit einer Transall. Im Laufe des Tages wurden weitere Kranke mit Hubschraubern in Kliniken geflogen. Allein der landeseigene Klinikkonzern Vivantes nahm neun Patienten auf und verteilte sie auf vier der insgesamt zehn Häuser, so auf das Wenckebach- und das Neuköllner Krankenhaus. „Es sind zum größten Teil 70- bis 80-jährige Patienten“, sagt Vivantes-Pressesprecherin Fina Geschonneck. Alle müssten künstlich beatmet werden, nur einige seien ansprechbar. Aus den Berliner Kliniken ist zu hören, dass die Dresdner Patienten keine persönliche Dinge dabei hatten. „Nicht einmal ihre Zahnbürsten."

Die Berliner Feuerwehr rüstete gestern zwei Rettungstrupps aus, die am Donnerstagabend um 18 Uhr nach Magdeburg und am Freitag nach Wittenberge starten sollten. Das bestätigte Feuerwehreinsatzleiter Hans-Dieter Lehmann am Abend dem Tagesspiegel. In der Wache Treptow waren gestern 21 spezielle Katastrophenschutzfahrzeuge, zum Teil mit Booten, zusammengezogen worden. Etwa 100 Mann der Freiwilligen Feuerwehr beteiligen sich. „Wir warten nur auf den Hilferuf“, hatte Feuerwehrsprecher Wilke am Morgen gesagt – der kam dann aus Mageburg schneller als gedacht. Wie lange die Berliner Helfer im Einsatzz sein werden, ist ungewiss.

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