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Berlin: Durch die Schneise zum Konzert

In Köpenick steht die Natur der Sicherheit im Weg.

Seit Duisburg ist alles anders. Die Katastrophe bei der Loveparade mit 21 Toten vor einem Jahr hat Auswirkungen auf jede Großveranstaltung in Deutschland. Viel genauer als früher werden die Zugänge überprüft, soll gefährliches Gedränge ausgeschlossen werden. Beispielsweise beim Weihnachtsmarkt auf dem Potsdamer Platz oder beim Kreuzberger „Myfest“ am 1. Mai wurde auf Drängen der Feuerwehr den Rettungs- und Fluchtwegen viel mehr Beachtung geschenkt als früher. Auch das Baumblütenfest in Werder (Havel) ist, wie berichtet, in diesem Jahr komplett umgeplant worden.

Nun ist die Wuhlheide als Veranstaltungsort in die Kritik geraten. Beim Konzert der Foo Fighters vor einer Woche mussten viele der 17 000 Besucher lange im dichten Gedränge vor dem Eingang warten, teilweise eine Stunde oder mehr. Strikte Taschen- und Körperkontrollen hätten diesen Stau produziert, hatte Angelika Lessnick von der Parkbühne Wuhlheide dies anschließend entschuldigt. Und der Chef des Ordnerdienstes hatte vorgeschlagen, an den Zugängen Bäume abzuholzen, um dem Eingangsbereich die Enge zu nehmen.

Weitere Auskünfte lehnte Lessnick auf Nachfrage ab: „Wir sind mitten im Aufbau für das nächste Konzert.“ Doch ist sie der Meinung, Gespräche mit der Denkmalpflege oder der Forstbehörde müsse man „nicht übers Knie brechen in der Saison“. Dem Vernehmen nach soll das Sicherheitskonzept noch einmal überprüft werden. Dazu treffen sich jährlich Vertreter der Polizei, der Feuerwehr und der Bauaufsicht. Wie berichtet, gehört das Gelände in der Wuhlheide zu den Berliner Forsten. Von dort war keine Stellungnahme zu erhalten.

In Berlin ist bei den ganz großen Veranstaltungen schon seit Jahren auf Sicherheit gesetzt worden. So war 2006 die zunächst im Spreebogen geplante WM-Fanmeile von der Polizei strikt abgelehnt worden, aus Angst vor Toten bei Gedränge. Diese fand dann auf der – paniksicheren – Straße des 17. Juni statt.

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