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Berlin: Durchgefallen: Student drohte Professor mit Mord

Dann ging der Täter mit einem Messer auf einen Wachmann los

Über zehn Jahre hatte Alaa S. an der Technischen Universität studiert und dann das: durchgefallen, mit Pauken und Trompeten. Die Schuld für seine vergeigte Diplomarbeit im Fach Luftfahrzeugbau aber suchte der staatenlose Alaa S. bei seinem Professor. Laut Staatsanwaltschaft bedrohte der 31Jährige den Akademiker im Dezember 2003 anonym per E-Mail, beschimpfte ihn in seinem Büro und drohte dem Professor schließlich mit Mord: Er werde zwei palästinensische Kämpfer mit seinem Tode beauftragen, schrie Alaa S. in der Eingangshalle, bevor man ihn aus dem Institut für Luft- und Raumfahrttechnik hinausdrängen konnte.

Doch am nächsten Tag stand Alaa S. wieder in der Tür. Als ein Wachmann den Querulanten aufhalten wollte, zückte der 31-Jährige ein 25 Zentimeter langes Küchenmesser. „In Tötungsabsicht soll der Verdächtige auf den Hals und Oberkörper des Wachmannes gezielt haben“, sagt Justizsprecher Michael Grunwald. Der Wachmann konnte den Stichen jedoch ausweichen und den Angreifer überwältigen. Der wohnungslose Alaa S. sitzt seit diesem Tag in Untersuchungshaft und wartet auf seinen Prozess.

Auf dem Campus war der Student bereits seit Monaten als Querulant bekannt, hatte nach einem nächtlichen Besuch im Institut sogar Hausverbot. Aber auch bei der Polizei galt er nicht als Unbekannter: 1997 wurde Alaa S. erstmals wegen Bedrohung zu einer Geldstrafe, 2001 dann wegen gefährlicher Körperverletzung zu zehn Monaten Freiheitsstrafe verurteilt. Grunwald: „Den Tatvorwurf hat er bestritten, zur Bedrohung hat er sich nicht geäußert.“ kf

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