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Berlin: Dynamo prüft Klage gegen Polizei

Nach Krawallen stellt sich Dresdner Klub hinter Fans

Nach den schweren Krawallen von Fußball-Hooligans bei der Regionalligapartie Hertha BSC II gegen Dynamo Dresden am Freitag prüft jetzt der Dresdner Verein „rechtliche Schritte“ gegen die Berliner Polizei. „Wir sammeln schriftlich Zeugenaussagen von Fans, die unsere Darstellungen bestätigen“, sagte Dynamo-Sprecher, Peter Tauber. Bislang hätten mehrere Dynamo-Fans Anzeige wegen Körperverletzung gegen die Sicherheitskräfte gestellt, hieß es. Zudem überlege der Verein, rechtlich gegen eine Pressemitteilung von Polizeipräsident Dieter Glietsch vorzugehen. „Uns wird in der Mitteilung vorgeworfen, dass wir einen Beitrag zur Förderung des Hooliganismus leisten“, sagte Tauber. „Das ist Verleumdung.“ Dennoch habe der Verein gestern einen Brief an die Berliner Polizei geschickt, um „einen Gesprächstermin zu finden. Wir wollen weiterhin unsere Kooperation anbieten.“

„Jedem steht der Rechtsweg offen. Das wird uns nicht den Nachtschlaf rauben“, sagte Polizeisprecher Bernhard Schodrowski. Allerdings blieb auch der Polizeipräsident nicht untätig: Nach Tagesspiegel-Informationen hat Glietsch sich per Brief an den Nordostdeutschen Fußballverband gewandt, um die Sicht der Berliner Polizei zu dem Streit darzustellen.

Am kommenden Sonnabend steht wieder eine brisante Fußballpartie auf dem Spielplan: Diesmal wird der 1. FC Union Berlin in Dresden antreten. „Wir werden entsprechend viele Kräfte einsetzen und haben mit solchen Spielen Erfahrung“, sagte ein Polizeisprecher. Aus Berlin werden 2000 Fans erwartet. „Wir haben die Tickets nur in Kombination mit einer Zugfahrkarte verkauft, damit die Fans geschlossen anreisen“, sagte Vereinssprecher Lars Töffling. „Jeder, der einzeln anreist, wird von den Sicherheitskräften besonders kontrolliert.“ Zudem seien jene Fans mit Stadionverbot bei den Ordnern in Dresden registriert. Unterdessen hat der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) ein Ermittlungsverfahren gegen Dynamo Dresden eingeleitet. DFB-Präsident Theo Zwanziger schloss sportliche Sanktionen nicht aus, wenn es in dem Spiel gegen Union erneut zu Krawallen kommen sollte.

Indes wies die Cottbusser Polizei gestern Vorwürfe von Fans zurück, die behauptet hatten, nach dem Bundesligaspiel Energie Cottbus gegen Hertha BSC am Sonnabend „geschlagen und getreten worden“ zu sein. „Das stimmt nicht. Es gibt Videoaufzeichnungen“, sagte Dienststellenleiter Olaf Fischer. Die Polizei sei im Vorfeld gewarnt worden, dass es Hooligan-Krawalle geben sollte. Daraufhin wurden 19 Männer für die Dauer des Spiels in Gewahrsam genommen: 15 davon waren als gewaltbereite Fans bekannt, vier hatten bundesweites Stadionverbot. tabu

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