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Berlin: E-Commerce: Das Internet wartet nicht

Jedes Unternehmen, und sei es auch noch so klein und noch so weit entfernt von den klassischen Online-Shopping-Produkten - Bücher, Software, CDs - benötigt eine E-Commerce-Strategie. Und mit der Entwicklung dieser Strategie müsse so schnell wie möglich begonnen werden, heißt es in einer Studie des Forschungs- und Beratungsunternehmens Empirica im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums.

Jedes Unternehmen, und sei es auch noch so klein und noch so weit entfernt von den klassischen Online-Shopping-Produkten - Bücher, Software, CDs - benötigt eine E-Commerce-Strategie. Und mit der Entwicklung dieser Strategie müsse so schnell wie möglich begonnen werden, heißt es in einer Studie des Forschungs- und Beratungsunternehmens Empirica im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums. Doch gerade kleine und mittelständische Unternehmen scheuen den Einstieg in den E-Commerce, den elektronischen Geschäftsverkehr - und verpassen die Chancen, die das Internet für ihr Unternehmen bietet.

Für den elektronischen Handel über das weltweite Datennetz rechnen Marktforscher mit enormen Wachstumszahlen, wobei die Schätzungen teilweise weit auseinander liegen. Dataquest erwartet, dass im Jahr 2000 rund 200 Milliarden Dollar über das Netz umgesetzt werden, Forrester Research rechnet mit 657 Milliarden Dollar. Für Deutschland prognostiziert Forrester in diesem Jahr einen Umsatz im E-Commerce von 20,6 Milliarden Dollar, der bis zum Jahr 2004 auf 386,5 Milliarden Dollar wachsen soll. Einig sind sich die Experten darin, dass im elektronischen Handel zwischen Unternehmen (Business-to-Business oder B2B) die größten Umsätze und Wachstumsraten zu erwarten sind. Vor allem die großen Unternehmen werden davon profitieren.

Eine Umfrage des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) bei 273 mittelständischen Unternehmen in Deutschland ergab: nur elf Prozent betreiben E-Commerce. Fazit des IW: Für den Mittelstand ist E-Commerce bislang kein Thema. Die Erfahrung, dass sich die Mittelständler dem Geschäft im Internet nur zögerlich nähern, macht auch Mondus. Das Hamburger Unternehmen betreibt im Netz einen Marktplatz für kleine und mittelständische Firmen. "Viele scheuen die internationale Konkurrenz im Netz und die große Preis- und Produkttransparenz.", sagt Inken Peters, Sprecherin von Mondus. Doch auch der Mittelstand könne der Herausforderung E-Commerce nicht länger verdrängen.

Der Mittelstand stehe heute beim E-Commerce an der Stelle, wo die großen Unternehmen etwa vor drei Jahren gestanden haben, sagt Christian Bühler von der Deutschen Gesellschaft für Mittelstandsberatung (DGM). Wer jetzt den fahrenden Zug verpasse, riskiere vom Markt gedrängt zu werden. "In fünf Jahren wird es keine Unternehmen mehr geben, die nicht im Internet sind", sagt Bühler. Der Mittelstand, der bisher meist auf regionalen Märkten agiere, müsse sich der weltweiten Konkurrenz im Netz stellen. Die Konkurrenz aus dem Netz ist auch dann da, wenn man selbst dort nicht vertreten ist.

Dabei geht es nicht nur um das Risiko, Kunden zu verlieren, die sich im Internet nach neuen Lieferanten umsehen. Das weltweite Netz bietet die Chance, den eigenen Kundenkreis zu erweitern und auch selbst bessere Lieferanten zu finden. Hinzu kommt, dass Unternehmen durch elektronische Geschäftsabwicklung Kosten reduzieren können. Waren könnten im Netz bis zu 20 Prozent billiger eingekauft werden, und auch die Kosten des Bestellvorgangs seien geringer, sagt Bühler. Diese Prozesskosten ließen sich um bis zu 90 Prozent reduzieren - eine Chance, wettbewerbsfähig zu bleiben.

Wer aktiv ins E-Business einsteigen will, muss jedoch den gesamten Betrieb auf die Erfordernisse des Internets und der Nutzer einstellen. Die Anforderungen an Mitarbeiter und Logistik müssten kritisch geprüft werden, sagt Bühler. "Das Internet ist ein schnelllebiges Medium. Reaktionszeiten, die früher angemessen waren, akzeptiert der Markt heute nicht mehr."

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