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E-Mail-Affäre: Staatsanwaltschaft lädt Schoenland vor

In der E-Mail-Affäre der märkischen Union hört die Staatsanwaltschaft Cottbus den Jungunternehmer Daniel Schoenland an. Das Gespräch solle am Mittwoch stattfinden, sagte Oberstaatsanwältin Petra Hertwig in Cottbus.

Cottbus - Bei dem Termin gehe es darum, dass Schoenland die Schlüssigkeit seiner Anzeige darlegen solle. Zudem solle er erklären, welche weiteren Materialien er beibringen wolle, um die Richtigkeit seiner Anzeige zu untermauern. Hertwig unterstrich, es gebe in der Affäre "noch kein förmliches Ermittlungsverfahren".

Schoenland ist der frühere Internetdienstleister des CDU-Landesverbands. Er hatte die Affäre vor gut zwei Wochen mit Anschuldigungen gegen CDU-Generalsekretär Sven Petke und Landesgeschäftsführer Rico Nelte ausgelöst. Die Vorwürfe lauten, dass in der CDU-Landesgeschäftsstelle ohne Einwilligung von Absendern und Empfängern E-Mails durch Dritte gelesen wurden. Zudem soll die CDU-Zentrale das Leseverhalten von 2600 Abonnenten eines elektronischen Newsletters analysiert haben.

Strafanzeigen wegen Datenfäschung

Partei-Vize und Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns ist vom CDU-Landesvorstand damit beauftragt, die Affäre aufzuklären. Am Freitag sollte er dem Führungsgremium in Potsdam einen Zwischenbericht vorlegen.

Der Staatsanwaltschaft liegen Hertwig zufolge Strafanzeigen Schoenlands gegen Petke und Nelte unter anderem wegen Datenfälschung vor. Der CDU-Landesverband wiederum ist laut Hertwig mit einer "umfangreichen Anzeige" wegen Verleumdung gegen Schoenland vorgegangen.

Zur Untermauerung seiner Vorwürfe hatte Schoenland schon eine CD-Rom eingereicht. Nach eigenen Angaben sandte er der Staatsanwaltschaft inzwischen weiteres Beweismaterial zu. Damit könnten unter anderem Zugriffe auf Kundenmenues dokumentiert werden. Hertwig sagte: "Die Unterlagen sind wohl noch nicht da". (tso/ddp)

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