zum Hauptinhalt
Schön stolz. Barbara Schöneberger moderiert die Echo-Verleihung zum 25. Geburtstag. Auftreten werden unter anderen Udo Lindenberg, Bosse und Jamie-Lee, die deutsche Teilnehmerin beim Eurovision Song Contest.

© Jörg Carstensen/dpa

Echo-Verleihung in Berlin: Schampus, Show und Schöneberger

Am Donnerstag wurde in der Messe der „Echo“ verliehen – einer der wichtigsten Musikpreise weltweit. Die Branche feiert steigende Umsätze.

So klingt wahrer Glamour. Gleich zwei Awards räumte The Weeknd bei den Grammys ab. Mit seinem Album „Beauty Behind the Madness“ kam der Kanadier in den USA und Großbritannien auf Platz 1 der Charts. Und am Donnerstag Abend hilft er in der Messe mit, den 25. Geburtstag des „Echo“ zu feiern.

Mit Barbara Schöneberger als Moderatorin verspricht der Deutsche Musikpreis aber noch viel mehr Höhepunkte. Sarah Connor wird aus ihrem Erfolgsalbum „Muttersprache“ den Song „Kommst du mit ihr“ singen und auch Panikrocker Udo Lindenberg will auftreten. Er ist an diesem Abend ein lebendig singendes Beispiel dafür, dass Alter keine Rolle spielt in der Popmusik. Bei der ersten Echo-Verleihung 1992 bekam er bereits den Preis für sein Lebenswerk, also lange bevor es hinter dem Horizont immer weiter ging. Einen Vorgeschmack auf den Eurovision Song Contest gibt es auch wieder: Auf der Bühne präsentiert Jamie-Lee den deutschen Beitrag „Ghost“.

Diese Sneak Preview vorm größtmöglichen Publikum wird die Wetten, welchen Platz sie erringen kann, bestimmt noch anfachen. Auch Bosse, der mit seinem Album „Engtanz“ schon gleich nach Erscheinen den 1. Platz der Deutschen Charts belegte, wird auftreten.

Roland Kaiser für wird für soziales Engagement geehrt

Viele freuen sich auch schon auf Enya. Im November hat sie mit „Dark Sky Island“ ihr erstes Studioalbum nach sieben Jahren veröffentlicht. Damit hat die Irin in den Charts schon Goldstatus erreicht. Mit einem Medley wollen zudem die schwedische Pop-Diva Zara Larsson und der norwegische DJ-Star Alan Walker an den Start gehen.

Ein alter Echo-Hase ist Xavier Naidoo, der gerade sein neues Album „Nicht von dieser Welt 2“ veröffentlicht hat und damit an sein 1,5 Millionen Mal verkauftes Debüt-Album erinnert. Für die etwas gediegeneren Jahrgänge mit dem langen musikalischen Gedächtnis gibt es aber noch weitere Höhepunkte. Allein beim Gedanken an den Ehrenpreis für die „Puhdys“ fangen im Hintergrund die alten Bäume an, im Chor zu singen. Der Vorsitzende des Bundesverbandes der Deutschen Musikindustrie (BVMI), Dieter Gorny, hob hervor, dass die Puhdys deutlich gemacht haben, dass Rockgeschichte nicht nur im Westen geschrieben wurde: „Ihre Musik hat Grenzen überwunden und im persönlichen Lebens-Soundtrack von Millionen Menschen in ganz Deutschland wegweisende Spuren hinterlassen.“ Schon 1984 versprach die DDR-Band den Fans selbstironisch: „Es ist keine Ente – wir spielen bis zur Rockerrente“.

Gerade die älteren Künstler können manchmal mit großem Facettenreichtum glänzen. So ehrt die Deutsche Phono-Akademie Roland Kaiser für sein soziales Engagement. Viele wissen gar nicht, dass der Schlagersänger als Vollwaise aufwuchs und sich 2010 einer Lungentransplantation unterziehen musste.

Höhepunkt des Musikjahres

So kämpft er für das Thema Organspenden und setzt sich auch in vielfältiger Hinsicht für Kinder ein. Florian Drücke, der Geschäftsführer des gastgebenden BVMI hebt besonders sein vielseitiges Engagement in Form von unentgeltlichen Auftritten bei Benefiz-Konzerten hervor. „Größten Respekt“ verdient aus seiner Sicht Roland Kaisers „mutiges Eintreten für eine weltoffene, empathische Gesellschaft als Reaktion auf die Pegida-Bewegung“.

Für Florian Drücke ist der Echo der Höhepunkt des Musikjahres. Gewissermaßen als Vorgruppe hatte er bereits am Mittwoch eine Tagung organisiert, bei der es musikpolitisch zur Sache ging. Der Echo ist ja nur ein Teil der Arbeit, die für die Interessen der Künstler geleistet wird. Also kamen auch eher unmelodisch wirkende Stücke wie die „Kommissionspläne zum Urheberrecht“, die „Rahmenbedingungen für die digitale Ökonomie“, und die „Rolle der Musikbranche in der total vernetzten Welt“ zur Sprache. Klingt trocken, ist aber gut für die Künstler, die auch unter der digitalen Revolution zu leiden hatten. Danach feiert es sich nochmal so ausgelassen, zumal die Umsätze wieder gestiegen sind.

Roger Cicero ist auf der Nominiertenliste

Dass es ein prall gefüllter langer Abend wird, dafür stehen Echos in 31 Kategorien. Kein Wunder dass sich die Nominierten-Liste wie ein „Who’s Who“ der Branche liest, von AC/DC bis zu den Kastelruther Spatzen, die übrigens bislang die meisten Echos gewonnen haben, nämlich 13. Tocotronic, David Garrett, Helene Fischer natürlich, Motörhead, Iron Maiden, Rammstein, Peter Maffay zeigen, dass ein Echo weit reichen kann. Manchmal geht das sogar über den Tod hinaus. Auch Udo Jürgens und Roger Cicero sind auf der Nominiertenliste.

Zu den „Presentern“, wie in der Echo-Sprache die Laudatoren genannt werden zählen Klaus Meine von den Scorpions, Michi Beck und Amy Macdonald. Wer kein Ticket mehr bekommen hat, kann auf jeden Fall vor dem Fernseher in der ersten Reihe sitzen und die ARD-Übertragung ab 20.15 Uhr anschauen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false