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Berlin: Echte Prügelei unter Schauspielern Prozess gegen Trepte wegen Körperverletzung

Der gefragte Schauspieler saß auf einem grauen Polsterstuhl. Rampenlicht aber gab es für Ludwig Trepte am Mittwoch im Amtsgericht nicht.

Der gefragte Schauspieler saß auf einem grauen Polsterstuhl. Rampenlicht aber gab es für Ludwig Trepte am Mittwoch im Amtsgericht nicht. Es ging um eine derbe Szene aus dem wahren Leben. Der 25-jährige Schauspieler soll bei dem Vorfall vor einer Bar am Schiffbauerdamm in Mitte einer der Hauptakteure gewesen sein. Am Ende musste ein Filmemacher mit doppeltem Kieferbruch ins Krankenhaus. Ludwig Trepte aber beteuerte, dass er damit nichts zu tun hatte. „Von dem Konflikt, der beschrieben wird, habe ich nichts mitbekommen“, sagte er.

Ein Treffen junger Filmkünstler im Neonlicht des Gerichts. Schauspieler Frederick Lau (23) und Adrian Topol (32) mussten als Zeugen antreten, eine Kollegin fehlte, auch ein Regisseur kam. Trepte, der zuletzt im ZDF-Weltkriegsdrama „Unsere Mütter, unsere Väter“ zu sehen war, kennt alle seit Jahren. Immer wieder treffen sie sich auf Partys. Was genau im Februar 2011 geschah? Ausgelassene Berlinale-Stimmung, sagten sie. Von Prügel hätten sie nichts gesehen.

Filmemacher Kaspar Lerch, 28 Jahre, aber musste ins Krankenhaus. Er habe in der Bar zunächst einen Streit schlichten wollen, sagte er. Das habe nicht allen gepasst. Einer habe ihn angesprochen: „Was mischst du dich ein?“ Man sei vor die Tür gegangen, weil es so laut war. Er habe nicht geahnt, dass es handgreiflich werden könnte. Plötzlich sei eine zweite Person aufgetaucht. „Dieser Mann hat mich geschlagen, ins Gesicht.“

Immer wieder mit der Faust und einem „gläsernen Gegenstand“, sagte der Filmemacher. Er kannte Ludwig Trepte damals nicht. Eine Bekannte hatte ihm einen Tag später ein Foto von Trepte geschickt. „Ich habe ihn erkannt“, sagte das Opfer. Es waren wohl Gerüchte, die Ludwig Trepte als möglichen Schläger ins Spiel brachten. Im Prozess gab es viele widersprüchliche Aussagen. Am 7. Juni will das Gericht weitere Zeugen hören. K.G.

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