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EHRENSACHE: „Ich erfülle Menschen ihre letzten Wünsche“

WAS ICH MACHE Ich habe meinen Vater 1999 im Hospiz verloren. Als wir uns aufgrund seiner Krankheit mehrere Hospize angeschaut hatten, war ich geschockt über den Zustand der meisten Einrichtungen.

WAS ICH MACHE

Ich habe meinen Vater 1999 im Hospiz verloren. Als wir uns aufgrund seiner Krankheit mehrere Hospize angeschaut hatten, war ich geschockt über den Zustand der meisten Einrichtungen. Später habe ich oft gedacht, dass ich mich wegen des persönlichen Bezugs engagieren sollte. Letztes Jahr sprach mich eine Freundin an, die bei der Gründung des ersten Vivantes Hospizes mitwirkte. Ich absolvierte den halbjährigen Kurs zur ehrenamtlichen Sterbebegleiterin. Seit das Hospiz im Oktober 2012 eröffnet wurde, besuche ich die 16 Bewohner ein bis zwei Mal die Woche. Ich arbeite nicht im ambulanten Hospizdienst, obwohl ich es dürfte. Ich schätze die Geborgenheit des Hospizes, denn wenn etwas passiert, sind immer Pflegekräfte an meiner Seite. Mit den Bewohnern mache ich all das, was ihnen guttut und worauf sie Lust haben: vorlesen, spielen, basteln, spazieren gehen, reden, zuhören oder einfach nur da sein. Viele lassen alles Revue passieren, was für sie im Leben wichtig war. Es geht aber auch darum, mit viel Aufmerksamkeit und Sensibilität letzte Wünsche zu erfüllen. Wenn jemand in den Zoo möchte, organisieren wir das. Vor kurzem wollte ein Bewohner unbedingt Muscheln essen. Also haben wir eingekauft und in unserer Küche die Muscheln zubereitet. Die Arbeit bereitet mir große Freude. Wir, die 25 Ehrenamtlichen, sind ein gutes Team. Wenn die Bewohner sterben, ist das traurig, aber unausweichlich. Bei vielen Patienten ist es sogar gut, dass sie nun gehen dürfen. Als Patientenfürsprecherin stelle ich das Bindeglied für Fragen, Anregungen, Lob und Tadel zwischen den Patienten und der Leitung des Hospizes dar. Ich musste aber noch nie Beschwerden weitergeben.

WAS ICH MIR WÜNSCHE

Ich wünsche mir, dass niemand alleine sterben muss. Außerdem sollte Tod in der Gesellschaft kein Tabuthema sein. Und es sollten sich mehr Menschen ehrenamtlich engagieren.

Aufgezeichnet von Elisa Kremerskothen

www.vivantes-hospiz.de, Telefon 1301 91 208,

Spenden an: Vivantes

Hospiz gGmbH, Helaba, BLZ 300 500 00,

Kontonummer: 1783018

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