zum Hauptinhalt

Berlin: Ein bisschen mehr Grips Förderverein soll

dem Theater helfen.

Eigentlich müssten sie jeden Abend „Linie 1“ und „Eine linke Geschichte“ spielen, dann wäre das Grips-Theater fein raus, sagt Grips-Zuschauer und SPD-Veteran Walter Momper. Aber das Grips solle ja nicht primär Abendkasse machen, sondern Kinder und Jugendliche ins Theater holen, die wenig oder gar kein Geld haben. Deshalb ist Momper jetzt Vizevorsitzender von „Mehr Grips“, einem Förderverein, der am Dienstagabend feierlich gegründet werden sollte.

Anfang 2012 stand das Grips mal wieder kurz vor dem finanziellen Kollaps. 70 000 Euro Schulden plus 150 000 Euro Fehlbetrag für den laufenden Spielbetrieb. Das Abgeordnetenhaus erhöhte die Zuwendungen um 100 000 Euro und ein privater Gönner legte noch einiges drauf. Dennoch war klar: So geht es nicht mehr lange weiter. Andere Theater haben Fördervereine, die regelmäßig Geld geben, das Grips hatte allenfalls Liebhaber, die regelmäßig Karten kaufen – wie Walter Momper. Er habe Volker Ludwig, dem Grips-Gründer und Langzeit-Chef, schon immer gesagt: „Du musst auch so einen Verein haben“, erzählt der ehemalige Regierende Bürgermeister.

Seit dem 1. Januar ist das Grips nun eine gemeinützige GmbH, die rechtliche Voraussetzung für einen Förderverein. Dessen Vorsitzender Börries von Liebermann, Kulturmanager und Festspielleiter, lobt das Grips als Haus mit „politischem und emanzipatorischem Anspruch“, ein „Solitär“, den es sonst nirgends auf der Welt gibt. Dass ein solches Haus nicht ausreichend finanziert werde, sei ein „Skandal“.

Nun müssen also die Liebhaber ran. Momper ist sicher, dass sich viele an ihre eigene West-Berliner Jugend erinnern werden und dem Grips ihre Solidarität beweisen. Der Jahresbeitrag soll mindestens 60 Euro betragen.

Das aktuelle Stück aus der Feder von Volker Ludwig, „Schnubbel“ – Zielgruppe: Menschen ab sechs – ist übrigens vorerst ausverkauft. Freie Plätze gibt es erst wieder im Februar. Die Karten kosten sieben Euro für Kinder und zehn Euro für alle, die schon erwachsen sind. Thomas Loy

Zur Startseite