
Erinnerung an Louise Schroeder zum 65. Todestag: „Ein dichtes Spalier zu beiden Seiten der Straßen erwartete den Trauerzug“
Am 4. Juni 1957 starb Louise Schroeder. Der Tagesspiegel lobte die frühere Oberbürgermeisterin Berlins für etwas, das heute angebracht wäre. Ein Blick ins Archiv.
Erinnert wird an sie in Berlin unter anderem in der Boelckestraße 121 in Tempelhof: „Dieses Haus war der letzte Wohnsitz der Ehrenbürgerin von Berlin Louise Schroeder“, steht auf einer Gedenktafel.
Am 4. Juni 1957 starb die SPD-Politikerin, die von 1947 bis 1948 als Berliner Oberbürgermeisterin amtiert hatte, als ihr Parteifreund Otto Ostrowski zurückgetreten und dessen gewählter Nachfolger Ernst Reuter von den Sowjets nicht zugelassen worden war. Louise Schroeder überzeugte als Stadtoberhaupt, sogar als Kanzler- und Bundespräsidentenkandidatin war sie später im Gespräch.
West-Berlin nahm in einer öffentlichen Zeremonie Abschied. Louise Schroeders Sarg wurde „auf einem von sechs Pferden gezogenen Wagen über den Breitscheidplatz, den Wittenbergplatz und die Lutherstraße zum Rathaus Schöneberg gebracht“, schrieb der Tagesspiegel, und dort „in der Vorhalle aufgebahrt“.
Die Anteilnahme war groß: „Ein dichtes Spalier zu beiden Seiten der Straßen erwartete den Trauerzug.“ Die Berichterstattung des Tagesspiegel zog sich über mehrere Tage (hier nachzulesen in einem Twitter-Thread unseres Archivaccounts "Erik Reger", benannt nach dem Tagesspiegel-Gründer).
Im Nachruf auf Louise Schroeder schrieb der Tagesspiegel unter anderem: „Die Achtung galt nicht zuletzt einem Menschen, der die Arbeit in der Stille liebte, aber sich der Pflicht zum Wirken in der Oeffentlichkeit nicht entzog.“
Liest sich wie ein Rezept auch für unsere Zeit, in der zwischen Geschwätzigkeit und Wegducken oft das Maß fehlt.
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