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Berlin: Ein Drittel der Busse nicht im Einsatz BVG-Streik geht weiter

Erneut „Spontanaktion“

Auch gestern führte der Streik in den Werkstätten der BVG wieder zu Verspätungen vor allem im Busverkehr. Rund ein Drittel der Fahrzeuge sei nicht einsetzbar gewesen, teilte BVG-Sprecherin Petra Reetz mit. Bereits eingestellt worden sind die Linie X 76 zwischen U-Bahnhof Walther-Schreiber-Platz und Nahariyastraße sowie die Ringlinie 344 um den Hermannplatz. Auf acht Straßenbahn-Linien sowie auf den U-Bahn–Linien 2, 6 und 7 fahren Züge mit weniger Wagen als sonst. Hier könne aber der Fahrplan meist noch eingehalten werden. Streikbedingt gibt es auch weniger Niederflurfahrzeuge mit ihrem fast stufenlosen Einstieg.

Die Große Tarifkommission der Gewerkschaft Verdi hat gestern Nachmittag die bisherige Streikstrategie in den Werkstätten bestätigt. Sie soll auch in der kommenden Woche fortgesetzt werden, da sie die BVG „viel Geld“ koste. Dies konterte BVG-Chef Andreas Sturmowski gestern mit dem Hinweis, dass die BVG die streikbedingten Aufwendungen von der Summe abziehen werde, die insgesamt für Tariferhöhungen vorgesehen ist.

Die BVG hofft, über das Wochenende einen Teil der jetzt nicht einsetzbaren Fahrzeuge durch den Notdienst in den Werkstätten reparieren zu können. Dann würde der Start in die Woche weniger beeinträchtigt. Geht der Ausstand weiter, wird der Engpass aber wieder spürbar.

Kaum Auswirkungen hatte eine weitere „Spontanaktion“ am Donnerstagabend, als Verdi-Mitglieder zwischen 19 Uhr und 21 Uhr Bus-Zufahrten zu den Betriebshöfen blockierten. Angeblich wollten sie damit gegen Forderungen protestieren, ausländische Busfahrer einzusetzen. Bei der BVG vermutet man aber, dass so die Arbeitszeit für die Fahrer verlängert werden sollte, damit diese ihre Ruhezeiten nicht hätten einhalten können und damit für den nächsten Dienst ausgefallen wären. Die meisten Fahrer gaben nach BVG-Angaben aber die Fahrzeugschlüssel ab und gingen pünktlich nach Hause.

Wann die von Verdi als gescheitert erklärten Verhandlungen im Tarifkonflikt wieder aufgenommen werden, ist weiter ungewiss. Klaus Kurpjuweit

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