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Ins rechte Licht gerückt. Das Humboldt-Forum wird an seiner Westseite im Rahmen des "Festivals of Lights" am 13.10.2015 farbig beleuchtet.

© Jörg Carstensen/picture alliance/dpa

Ein Herz für die alte Mitte: Immer mehr Berliner spenden fürs Stadtschloss

Bislang wurden schon 41 Millionen Euro für Fassade und Kuppel des Berliner Stadtschlosses gesammelt - seit der Rohbau steht, wächst die Spendenbereitschaft enorm.

Das Spendenaufkommen für den Wiederaufbau des Schlosses in Berlin steigt rasant. Inzwischen sind bei der Stiftung Berliner Schloss-Humboldtforum insgesamt Spenden in Höhe von 41,1 Millionen Euro eingegangen. Im Vorjahr lag man noch bei 26,9 Millionen Euro, wie aus dem aktuellen Bericht des Finanzministeriums an den Haushaltsausschuss des Bundestags hervorgeht, der dem Tagesspiegel vorliegt. Insgesamt braucht man 108,5 Millionen Euro.
Allein 80 Millionen Euro sind laut Finanzierungskonzept für das Herstellen der historischen Fassade vorgesehen. Hierfür habe es innerhalb eines Jahres einen Spendenzuwachs von 12,2 Millionen Euro auf jetzt 27,9 Millionen Euro gegeben, heißt es in dem Bericht. Obwohl damit immer noch 51,1 Millionen Euro fehlen, ist der Vorsitzende des Fördervereins Berliner Schloss, Wilhelm von Boddien, mehr denn je überzeugt, dass die notwendige Spendensumme erreicht werden wird. Auch die Stiftung sei angesichts der weiterhin deutlichen Steigerung des Spendeneingangs nach dem Fertigstellen des Rohbaus zuversichtlich, dass die 80 Millionen Euro erreicht würden, schreibt das Finanzministerium.
Boddien führt die höhere Spendenbereitschaft ebenfalls vor allem auf den Baufortschritt zurück. Im Sommer hatte man das Richtfest gefeiert – weitgehend noch hinter den Betonfassaden. Nun sei zu sehen, was hier entstehe, die Menschen seien deshalb verstärkt bereit, den Wiederaufbau der historischen Fassade zu unterstützen, sagte er dem Tagesspiegel. Zugenommen habe die Zahl der Berliner Spender. Anfangs seien nur etwa zehn Prozent der Spender aus der Stadt gekommen, inzwischen sei es rund die Hälfte.

Um auch die Kuppel und Innenportale sowie das Eckrondell an der Südostfassade vollständig rekonstruieren zu können, seien zusätzliche Spenden in Höhe von 28,5 Millionen Euro erforderlich, heißt es in dem Bericht weiter. Für diese „baulichen Optionen“ seien bisher 13,2 Millionen Euro zweckgebunden vorhanden. Nicht berücksichtigt seien zudem die bisherigen umfangreichen Sachspenden – Planungsleistungen, Modelle und Fragmente – des Fördervereins. Bis Ende 2016 sei die Gesamtfinanzierung gesichert, schreibt das Finanzministerium. Falls die Spendensumme aber nicht ausreiche, könnte es zeitweise zu einer „Unterdeckung der Gesamtfinanzierung“ kommen, über die die Bundesregierung rechtzeitig berichten werde, heißt es weiter lapidar. Nachdem der Haushaltsausschuss des Bundestages im November nochmals fünf Millionen Euro für den Bau eines Dachrestaurants locker gemacht hat, ist das Projekt derzeit bei 595 Millionen Euro gedeckelt. 483 Millionen Euro übernimmt der Bund: 32 Millionen Euro muss Berlin aufbringen. Hinzu kommen die 80 Millionen Euro aus den Spenden. Mängel in der Ausführungsplanung der Gebäudetechnik, die einen Bauverzug zur Folge hatten , führten lediglich zu einem geänderten Mittelabfluss, heißt es im Bericht. Die Eröffnung sei weiter für 2019 vorgesehen. Der Vertrag mit dem Ingenieurbüro war im Frühjahr gekündigt worden.

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