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Berlin: Ein Hochamt des Reisekoffers

Das KaDeWe eröffnet seinen „Luxusboulevard“ mit einer Vuitton-Schau

Einst hat das KaDeWe in seinem ErdgeschossFoyer auch mal Handtücher und Kochtöpfe angeboten. Dies ist spätestens seit dem gestrigen Vormittag Geschichte. Denn das Kaufhaus, das laut seiner Pressemitteilung inzwischen viel lieber auf die Bezeichnung „Departmentstore“ hört, hat dieses Foyer zum Zentrum seines neuen Luxusboulevards erwählt. Auf dem neuen Boden aus fein polierten Steinplatten erwächst nun mit viel Raum drumherum eine Präsentation der Firma Louis Vuitton, die nichts mehr von Wühltisch hat – sie lässt mit ihrer leicht altarhaften Stimmung eher an ein Hochamt des Reisekoffers denken.

Die Verantwortlichen von Karstadt und Vuitton beschränkten sich dann aber doch auf kurze, ganz diesseitige Reden. Karstadt-Warenhaus-Vorstand Thomas Freude betonte, das KaDeWe habe sich als Flaggschiff des Konzerns an den weltweit berühmtesten Warenhäusern wie Harrods oder Bloomingdale’s zu messen und gebe wichtige Impulse für die Entwicklung der anderen Karstadt-Häuser. KaDeWe-Chef Patrice Wagner sagte, der Eingang eines solchen Hauses sei der Schlüssel zum Erfolg. Nach der Runderneuerung des Erdgeschosses, die mit der neuen Parfümerieabteilung begonnen hatte, folgen in den kommenden Jahren weitere grundsätzliche Umbauarbeiten. Ziel ist das 100-jährige Jubiläum im Jahr 2007.

Bereits in diesem Jahr steht das 150-jährige Jubiläum von Louis Vuitton an, der unmittelbare Anlass für die Präsentation im Foyer. Philippe Schaus, der Europa-Chef des Unternehmens, erklärte das Prinzip: „Wir verkaufen keine Produkte, wir verkaufen einen Traum, eine Idee.“

Die gesamte Vorderseite des Erdgeschosses wurde in den vergangenen Monaten umgebaut und steht nun ganz im Zeichen der internationalen Luxusproduzenten wie Gucci, Dior, Chanel und eben Vuitton, die diese Filialen überwiegend als Mieter in eigener Regie betreiben. Besonders stolz ist man im KaDeWe auf die Uhrenhersteller, deren Produkte sonst durchweg nur in ausgesuchten Juweliergeschäften zu haben sind. Patrice Wagner hatte sich gut auf die Eröffnung vorbereitet: Er trug etwa ein Dutzend Namen der feinsten Zeitmessgeräte ohne Spickzettel vor, Girard-Perregaux, Audemars Piguet, Blancpain… bm

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