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Berlin: Ein Kölsch zwischen Himmel und Ääd

Neu eröffnetes Gaffel Haus Berlin versteht sich als Botschafter der rheinischen Gemütlichkeit

Aufstieg, Abstieg, Aufstieg – gerade hat die „launische Diva vom Rhein“, wie der 1. FC Köln landauf, landab genannt wird, wieder den Sprung ins FußballOberhaus geschafft. Glücklichere Umstände hätten sich die Gastronomen Werner Niklewski und Gerd Ziegler kaum wünschen können, um am Dienstag die Eröffnung des Gaffel Haus Berlin, ganz nah dran am Gendarmenmarkt, an der Taubenstraße 26 zu zelebrieren.

Ein Kölsch auf den FC, ein Kölsch auf Berlin. Jetzt habe die Stadt nicht mehr nur die „Ständige Vertretung“, sondern eine echte Botschaft der Kölsch-Kultur, kündigt Niklewski an, „die Kölner Gemütlichkeit des Fassausschanks nach Berlin zu bringen“. Gemütlichkeit, die der Köbes (Kellner) ganz eigen interpretiert. „Der Köbes muss flink sein“, weiß Niklewski um die Halbwertzeit der schlanken Kölsch-Stangen. Und so fackelt ein Köbes nicht lang: Er tauscht im Vorbeigehen – und ungefragt – leer gegen voll. Wer zahlen will, muss einen Deckel aufs Glas legen. Verstöße gegen die kölsche Konvention werden vom Köbes mit frechem Spruch geahndet. Recht so: Der Köbes bleibt Chef im Ring. Vorsichtige Schritte auf fremden Kultur-Terrain wagen auch ein paar der „scheuen Berliner“ (Niklewski). „Hier sind doch schöne Hackepeter-Schrippen“, sagt da die Frau zu ihrer Freundin. Nun denn: Die Hackepeter-Schrippe, sie heißt bei Gaffels „Ne Knubbel Mett“. Und Kölschen Kaviar (Blutwurst), einen Halven Hahn (Käse-Schrippe) oder „Himmel und Ääd“ (Püree aus Kartoffeln und Äpfeln mit gebratener Blutwurst) gibt’s auch. Niklewski weiß, dass er die kölsche Kultur vermitteln muss: „Da ist der Berliner nicht so fit, wir arbeiten dran.“

Wer noch nicht fit ist, den könnte der Fassanstich freuen, mit dem gestern der Zille-Garten am Alexanderplatz die Saison eröffnete. Biergarten-Idylle mit Selbstbedienung und Gegrilltem – was gibt’s schon Schöneres zwischen „Himmel und Ääd“?sto

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