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Ein Mann wie ein Moosmutzel: Lakomy feiert 25 Jahre „Traumzauberbaum“

Der verwunschene Garten sieht so aus, als hätten sich Moosmutzel und Waldwuffel irgendwo hinter einem Busch versteckt. „Hallo, ich bin Reinhard Lakomy“.

Der verwunschene Garten sieht so aus, als hätten sich Moosmutzel und Waldwuffel irgendwo hinter einem Busch versteckt. „Hallo, ich bin Reinhard Lakomy“. Wer den Sänger und Komponisten mit der langen weißen Mähne zum ersten Mal sieht, könnte ihn für eine der beiden Märchenfiguren aus seinem Kindermusical „Traumzauberbaum“ halten. Wer seinen Garten in Pankow betritt, ist sich sicher: Hier muss der wahre Traumzauberbaum stehen. Jener Baum, der mit seinen Blättern seit einem Vierteljahrhundert Liedergeschichten erzählt und damit Kinder eineinhalb Stunden verzaubert.

Lakomy hat Millionen von Kindern in der DDR Träume geschenkt. In den östlichen Teilen Deutschlands muss man den Mann, der aussieht wie ein Märchenonkel, nicht vorstellen. Doch im Westen ist das erfolgreichste Kindermusical der DDR nahezu unbekannt. „Wenn ich drei Schritte über die ehemalige Grenze mache, muss ich meinen Namen buchstabieren“, sagt Lakomy. „Für die Kinder im Westen ist das bedauerlich. Wer mit dem Traumzauberbaum aufwächst, wird kein doofes Kind.“ Doch es stört ihn nicht mehr. „Ich habe 90 Auftritte im Jahr, und mir reichen die Strecken in der alten Republik.“

Das klingt nach Resignation, ist es aber nicht. Lakomy ist kein vergessener Künstler, der zu einer Tingeltour übers Land zieht und sein altes Publikum zurück in die Vergangenheit holt. Der Traumzauberbaum findet immer noch ein neues junges Publikum. Dank der Eltern, die selbst die eingängigen und trotzden abspruchvolle Texte gehört haben. Das Geheimnis für die Faszination ist dabei immer noch die gleiche: „Wir schauen nicht auf die Kinder herab, wollen uns nicht einschleimen. Wir sehen die Kinder als Partner und reden auch so mit ihnen.“

Heute feiert Lakomy in der Freilichbühne Weißensee ab 15 Uhr das 25-jähriges Bühnenjubiläum seines Musicals, für das sich seine Frau Monika Ehrhardt die Texte erdacht hat. Seine Frau begleitet ihn diesmal aber nicht. Sie ist bei der Premiere des neuen Stücks „Der Regenbogen“ in der Naturbühne Rathen. So werden beide ausnahmsweise am selben Tag an zwei unterschiedlichen Orten die Besucher verzaubern.

Ingo Wolff

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