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Berlin: Ein neues altes Stück Berlin - Bertelsmann gehört zu den Favoriten bei der Investorenauswahl

Ein Stück altes Berlin soll Unter den Linden neu entstehen: Der Wiederaubau des im Krieg zerstörten und später abgerissenen Kommandantenhauses rückt in greifbare Nähe. Nach der Auslobung des Investorenwettbewerbs im Frühjahr ist eine Entscheidung, wer das Haus aufbaut, nach Informationen aus der Senatsbauverwaltung spätestens in der nächsten Woche zu erwarten.

Ein Stück altes Berlin soll Unter den Linden neu entstehen: Der Wiederaubau des im Krieg zerstörten und später abgerissenen Kommandantenhauses rückt in greifbare Nähe. Nach der Auslobung des Investorenwettbewerbs im Frühjahr ist eine Entscheidung, wer das Haus aufbaut, nach Informationen aus der Senatsbauverwaltung spätestens in der nächsten Woche zu erwarten. Von einer "spannenden Auschreibung" ist die Rede. Beteiligt ist an dem Auswahlverfahren auch der Bund, dem ein Drittel des Grundstücks gehört, auf dem Teile des alten DDR-Außenministeriums standen. Zu den Favoriten unter den interessierten Investoren zählt Bertelsmann, der drittgrößte Medienkonzern der Welt, neun weitere - auch aus Japan - sollen noch im Rennen sein.

Der Wiederaufbau des Kommandantenhauses neben dem Kronprinzenpalas wird seit Jahren diskutiert. Das Bauwerk, das durch seinen Quaderputz sehr kompakt wirkte, war in seinem Kern das ehemalige Wohnhaus des kurfürstlichen Architekten Johann Gregor Memhardt, das dieser für sich 1653 bis 54 erbaute. 1792 wurde es umgebaut, seit 1799 war es Sitz des Stadtkommandanten Berlins.

In diesem Frühjahr kam von Bundeskanzler Gerhard Schröder "grünes Licht" aus Bonn. Einem Wiederaufbau stehte nichts im Wege, und der Bund sei zum Verkauf eines Grundstücksteils bereit. Bausenator Jürgen Klemann hatte sich zuvor für den Wiederaufbau des Hauses ausgesprochen und eine Studie bei den Berliner Architekten Stuhlemmer & Stuhllemmer in Auftrag gegeben. Sie kam zu dem Ergebnis, dass sich die Rekonstruktion problemlos bewerkstelligen lässt, weil es genügend alte Akten gibt. Die Kosten für den Wiederaufbau wurden auf mindestens 20 Millionen Mark geschätzt.

Morgen wird bereits der Grundstein für ein weiteres historisches Gebäude am Schlossplatz gelegt: die Bauakademie. Sie entsteht allerdings - wie berichtet - nur als Fassadenteil. Das Projekt soll Lehrbaustelle sein und wird vermutlich im Herbst nächsten Jahres fertig gestellt sein. Der richtige Wiederaufbau der Schinkelschen Bauakademie wird zwar vom Senat gewünscht, aber Geld dafür ist nicht vorhanden.

C. v. L.

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