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Berlin: Ein Schalter rettete Sandro das Leben

Obst und Bonbons sollten Sandro ein wenig trösten. Seine Mutter hatte alles dabei, als sie gestern zu ihrem Sohn ins Krankenhaus ging.

Obst und Bonbons sollten Sandro ein wenig trösten. Seine Mutter hatte alles dabei, als sie gestern zu ihrem Sohn ins Krankenhaus ging. Sabine M., 38, hatte gehofft, dass Sandro die Intensivstation verlassen darf. Doch in der Nacht gab es Komplikationen: „Sein Zustand hat sich verschlechtert.“ Der 14jährige Sandro L. (Name geändert), der vergangene Woche von vier Männern gefoltert wurde, konnte seiner Mutter bislang nur ein paar Fragen beantworten: Er sei nicht nur verprügelt und mit gezündeten Feuerwerkskörpern gequält worden. Dass er nicht an einem Stromschlag gestorben ist, verdankt er dem „FI-Schalter“ – einem Schutzschalter für das Badezimmer im Sicherungskasten. „Der Junge war bewusstlos. Sie dachten wohl, es hat gewirkt.“ Die drei mutmaßlichen Täter sitzen wegen versuchten Mordes in Haft, der Jüngste wurde freigelassen, weil ihm lediglich gefährliche Körperverletzung nachgewiesen werden konnte.

Sabine M. erzählt: „Sandro ist ein schwieriges Kind.“ Sie habe ihn das erste Mal mit zehn Jahren ins Heim gegeben. „Ich bin mit ihm nicht klargekommen“, sagt die Mutter von vier Kindern. Sandro sei nicht zur Schule gegangen, immer wieder von zu Hause abgehauen. Nun wäre er fast gestorben, „weil er mit den falschen Leuten Kontakt hatte“. Die Mutter befürchtet jetzt, „dass Sandro aus dieser Sache immer noch nichts lernt“.tabu

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