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Berlin: „Ein Spielfeld der Männlichkeit“

Vorwurf Vergewaltigung: Neigen Profisportler zur Gewalt?

Boxer Mike Tyson, der Basketballer Kobe Bryant, die Eishockeyspieler Yvon Corriveau und Brad Bergen – immer wieder werden Vergewaltigungsvorwürfe gegen Sportprofis laut. Thomas Alkemeyer, Sportsoziologe an der Uni Oldenburg, glaubt an eine zufällige Häufung. Katja Füchsel sprach mit ihm.

Wird gegen ProfiSportler besonders oft wegen Vergewaltigung ermittelt?

Grundsätzlich kann man sagen, dass die außergewöhnlich harten Sportarten wie Boxen und Eishockey Charaktere mit spezifischen Männlichkeitsvorstellungen anziehen. Um es wissenschaftlich auszudrücken: Diese Sportarten sind zu Zufluchtsorten der Männlichkeit geworden. Früher waren Kraft und Härte notwendig zum Überleben, in der Industriegesellschaft ist das obsolet geworden.

Außer auf dem Eis oder im Ring.

Ja, da geht es um körperliche Überlegenheit und Härte des Einsatzes. Alles Weiblich-Weiche wird fern gehalten. Man schießt keine Tore, indem man auf den Gegner eingeht.

Und dann schleppt man die Frau in die Höhle?

Ich bezweifle, dass die Sportler auch ein stark tradiertes Frauenbild haben. Wie gesagt: Es handelt sich um Spielfelder der Männlichkeit. Der Alltag kann ganz anders gelebt werden. Ich kenne keine Statistiken, aber ich bin sicher: Vergewaltiger sind unter den Profi-Sportlern nicht überrepräsentiert.

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