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Berlin: Ein Teddy für „Wild Side“

Schwul-lesbischer Filmpreis bei Gala im Tempdrom vergeben

Noch bunter, noch glamouröser und trotzdem ein bisschen anders als das übliche BerlinaleSpektakel – so wollten die Veranstalter der Teddy-Gala die diesjährige Verleihung des „schwul-lesbisch-transidentischen Filmpreisen“ am Freitagabend feiern. Statt aus schwarzen Limousinen kletterten die Stars der Szene vor dem Kreuzberger Tempodrom aus 15 silbernen VW-Beatles und marschierten über den roten Teppich. Und die drei pummeligen bronzenen Teddys, mit denen ein Spielfilm, ein Kurzfilm und ein Dokumentarfilm ausgezeichnet wurden, schauten wie immer wesentlich weniger erhaben als der Goldene Bär – sie sind ja auch von Comiczeichner Ralf König entworfen worden.

Die neunköpfige Jury, die die jeweils mit 3000 Euro dotierten Preise vergab, hatte sich durch 35 Filme aus 17 Ländern gearbeitet – insgesamt 2069 Filmminuten – und vergab den Teddy für den besten Spielfilm schließlich an den französischen Film „Wild Side“ von Sébastian Lifshitz. Er beschreibt eine Dreiecksbeziehung zwischen einer transsexuellen Prostituierten, einem russischen Emigranten und einem 30-jährigen Nordafrikaner. Als bester Dokumentarfilm wurde „The Nomi Song“ von Andrew Horn ausgezeichnet, der dem Leben des deutschen Klaus Nomi nachspürt. Der avancierte in den 70ern zur schrägen Pop Ikone des New Yorker Underground starb schließlich an Aids. Bester Kurzfilm wurde „Con qué la lavaré?“ von María Trénor.

Mit dem ganz in weiß gekleideten „Swing Dance Orchestra“ und Showeinlagen von Gayle Tufts und der Frauen-Truppe „The Croonettes“ stand der Gala-Abend ganz im Zeichen der 30er und 40er Jahre. Bei der anschließenden Party sollten dann eher moderne Klänge zu hören sein. Ein Dutzend Discjockeys waren gebucht. Wie jedes Jahr standen viele bekannte Namen auf der Gästeliste. Esther Schweins, Katja Riemann, Anna Thalbach und Ulrike Folkerts, die Filmproduzentin Regina Ziegler, Regisseur Werner Schroeter und Sängerin Marianne Rosenberg. Und natürlich Klaus Wowereit. Die Teddy-Party hatte für ihn „absolute Präferenz“, wie Veranstalter Mabel Aschenneller versicherte. ase

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