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Zwei Gesichter der Siemensstadt: Bloggerin Rebekka Kurpiers-Stahl und die alte Siemensbahn.

© privat/Imago

Eine Bloggerin erzählt: "Siemensstadt ist das vergessene Kind von Spandau"

Sie ist Künstlerin - und Bloggerin. Rebekka Kurpiers-Stahl vernetzt viele Menschen in Siemensstadt. Hier erzählt sie, was sie bewegt und was sie empfiehlt.

Jede Woche stellen wir in unseren Bezirksnewslettern "Leute" Menschen vor, die etwas in ihrem Bezirk bewegen. Diesmal aus Spandau: Rebekka Kurpiers-Stahl, 51, Künstlerin. Die Ex-Piratin betreibt seit vier Jahren („am 13. Mai ist Jubiläum“) einen Blog zur Siemensstadt – wer mal reinschauen möchte, bitte hier (Facebook) oder hier (Internet) entlang. Rufen wir sie doch mal an:

Links Spandau, rechts die Innenstadt – und …  „… wir auf halber Strecke: Siemensstadt ist das vergessene Kind von Spandau. Früher hat hier alles Siemens geregelt, damit war plötzlich Schluss, jetzt suchen wir eine Identität.“

Was machen Sie? „Ich vernetze Bürger untereinander, will Interesse für die Nachbarschaft wecken. Ihnen sagen, dass sie sich einbringen müssen. Siemensstadt ändert sich rapide – es ziehen viele Kinder her, aber die Grundschulen sind voll, Kinderärzte gibt es nicht, Jugendliche hängen nachmittags gelangweilt rum. Das kann doch nicht einfach so bleiben, oder? Viele Bürger sind aber wenig aktiv. Ich komme aus Kreuzkölln, da wären die Leute auf die Barrikaden gegangen. Ein Beispiel: Als ich vor fast fünf Jahren hierher zog, gab’s nur dieses tote Einkaufszentrum am breiten Siemensdamm. Wir hatten also einen riesigen Teppichladen, aber nicht mal eine Drogerie. Da habe ich eineinhalb Jahre alle Leute in der Politik und Wirtschaft genervt, und jetzt hat hier tatsächlich ein dm-Markt aufgemacht. Fehlt noch ein Bio-Laden. Und ein schönes Café, in dem es ein Glas Wein gibt – Raucherpinten haben wir genug. Wer also Lust hat und was ausprobieren will …“

Was muss man sehen? „Spandau ist irre schön, und Siemensstadt ist es auch. Wir haben viele kleine, versteckte Denkmäler – es ist eine Freude, in Siemensstadt herumzuspazieren und in die Hinterhöfe zu gucken. Ein Tipp: In der Dihlmannstraße befindet sich im Hinterhof die Skulptur ‚Mutter mit Kind‘ – faszinierend. Unser Logo haben wir auch von einer Skulptur abgewandelt: ‚Leier & Bogen‘, die steht im Siemens-Gymnasium.“

Ehrenamtler? Netzwerker? Spandauer Unikat? Wer soll hier als nächstes vorgestellt werden? Sie selbst? Jemand, den Sie kennen? spandau@tagesspiegel.de

Die Siemensstadt, 1930.
Die Siemensstadt, 1930.

© Siemens Archiv

Auch das ist die Siemensstadt: markante Architektur.
Auch das ist die Siemensstadt: markante Architektur.

© Imago

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